5 Tipps für den Umgang mit Angsthunden

Das Leben mit einem Angsthund kann eine Herausforderung sein und so manchen Halter an seine Grenzen bringen. Diese fünf Tipps helfen, den gemeinsamen Alltag zu meistern.

Ein Gastbeitrag von Julie & Bonnie.

1. Arbeite über positive Verstärkung

Das gilt für alle Hunde, besonders aber für Angsthunde. Wende keine Gewalt oder positive Strafe an (weder verbal noch körperlich). Trainiere stattdessen über positive Verstärkung, indem du jedes erwünschte Verhalten deines Hundes belohnst (z.B. durch Loben, Spielen oder Geben von Leckerli) und es somit positiv bestätigst. Deinen ängstlichen Hund durch positive Strafe unter Druck zu setzen, einzuschüchtern, zu erschrecken oder gar körperlich weh zu tun ist (selbstredend) kontraproduktiv für deinen ängstlichen Hund – und wirkt sich darüber hinaus negativ auf eure Beziehung aus. Und du willst schließlich, dass dein Hund dir vertraut und nicht auch Angst vor dir bzw. einer Bestrafung von dir entwickelt.

Wenn du dir unsicher bist, ob dein Trainer oder deine Trainerin positive Strafe anwendet oder nicht, kannst du hier nachlesen, woran du einen guten Hundetrainer erkennst.

2. Ignoriere die Angst nicht

Die Angst eines Hundes zu ignorieren ist eine veraltete, längst widerlegte Theorie, die leider immer noch von einigen Trainern empfohlen wird. Wenn du deinen ängstlichen Hund ignorierst, fühlt sich dieser hilflos und unverstanden – die Angst wird dadurch nicht besser. Dass man die Angst eines Hundes durch Zuwendung verstärken kann, ist übrigens genauso ein Mythos (den ich bereits hier diskutiert habe). Wenn dein Hund dir mithilfe seiner Körpersprache zeigt, dass er Angst hat, dann ignoriere ihn nicht, sondern sei für ihn da und versuche ihn aus der Situation herauszunehmen. Auf keinen Fall solltest du ihn absichtlich in eine Angstsituation bringen und ihn durchzwingen à la “Da muss er jetzt durch!”. Nur wenn dein Hund lernt, dir zu vertrauen, könnt ihr gemeinsam an der Angst trainieren.

3. Trainiere an der Angst

Die Angst deines Hundes wird nicht einfach so verschwinden (daher bringt das Ignorieren auch nichts). Für ein erfolgreiches Training ist es essentiell, die einzelnen Angstauslöser deines Hundes zu kennen und gezielt an diesen zu trainieren. Wichtig ist, dass der Hund nicht permanent Angstauslösern ausgesetzt wird. Bei einer Reizüberflutung kann er nämlich weder denken noch lernen. Daher solltest du, in kleinen Schritten, an einem Angstauslöser in einer Umgebung mit kontrollierten Reizen üben. Solange der Hund aufnahmefähig ist und sein Stresslevel nicht (zu) hoch ist, kann er schrittweise an den Angstauslöser gewöhnt werden (Desensibilisierung) und ihn mit etwas Positivem verknüpfen (Gegenkonditionierung).

4. Sorge für ausreichend Ruhe und Entspannung

Du solltest dafür sorgen, dass dein Hund genügend Ruhephasen hat. Vor allem Angsthunde sind öfter gestresst und für eine positive Entwicklung und Erholung müssen sie immer wieder zur Ruhe kommen. Tagsüber solltest du daher regelmäßig für Entspannung deines Hundes sorgen, egal, ob er hierbei auf seinem Deckchen liegt, in seiner Box oder in deinem Bett schlummert. Übrigens schlafen Hunde nicht nur nachts, sondern auch tagsüber – und das bis zu 18 Stunden am Tag! Schlafphasen sind sehr wichtig, denn Hunde verarbeiten das Erlebte im Schlaf.

5. Akzeptiere deinen Hund

Das ist das Allerwichtigste. Akzeptiere, dass dein Hund vorsichtig und ängstlich ist, sei es angeborene Furcht oder erlernte Angst oder gar Phobie vor bestimmten Objekten, Geräuschen oder Menschen. Durch Training kann und wird es besser, doch wirst du deinen Angsthund nicht in einen gelassenen, furchtlosen Hund verwandeln können. Je eher du deinen Angsthund als solchen akzeptierst, desto einfacher wird euer alltägliches Zusammenleben und umso gelassener gehst du mit der Situation um.

Natürlich bist du in vielen Dingen eingeschränkter als die Halter mit „normaleren“ Hunden. Aber vergiss nicht, dass dein Hund wiederum andere positive Seiten hat (um welche dich die anderen beneiden). Darum ist es auch ganz wichtig, dich und deinen Hund nicht mit anderen zu vergleichen! Kein Hund ist perfekt und wir alle müssen an bestimmten Verhaltensweisen unseres Hundes arbeiten.

Wenn wir uns nur auf die Angst und die damit verbundenen alltäglichen Schwierigkeiten konzentrieren, übersehen wir häufig die kleinen Erfolgsschritte unseres Hundes – und gerade diese Erfolgserlebnisse sind wichtig für unsere Bindung und die Selbstsicherheit des Hundes.

Wie du siehst, bist du mit deinem Angsthund und deiner Situation nicht alleine. Lass dich daher nicht entmutigen und gib das Training mit deinem ängstlichen Hund nicht auf! Es ist arbeits- und vor allem zeitintensiv, aber es lohnt sich. Oftmals hilft auch ein Austausch mit Gleichgesinnten (auf der Hundewiese oder online in Hundecommunities).

Über die Autorin:


Julie lebt mit ihrer rumänischen Mischlingshündin Bonnie in Heidelberg.
Sie absolviert eine Trainerausbildung bei der Tierakademie Scheuerhof und bloggt auf Julie & Bonnie unter anderem über den richtigen Umgang mit Angsthunden und das Training über positive Bestärkung. Ihre Hündin Bonnie stammt aus dem Tierschutz und ist ein Angsthund.

Weitere Informationen wie ihr mit der Angst von euren Vierbeinern umgehen könnt, findet ihr in diesen Beiträgen:

mehr Beiträge

Ich bin Olaf, Anfang 50 und blogge gerne rund um das Thema Hund. Unser weißer Schäferhund Charly kam als Welpe zu uns in die Familie. Mit unseren 5 Kindern und weiteren Haustieren ist immer viel Bewegung in der Familie. Charly begleitet uns auch immer beim Camping oder der Arbeit. Es gibt also viel aus dem Hundealltag zu berichten.

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54 Kommentare

  1. Mein Hund kommt aus Russland. Angst und scheu. Jedoch auch listig. Er ist total auf mich fixiert. Beobachtet mich ständig wo ich hingehe was ich mache. Problem. Er tut sich schwer mit anderen Hund. Selten das er mal aufdreht wie gestern und rast mit einem anderen Hund über die Felder. In der Hundeschule hat er nichts im Sinn mit anderen Hunden. Er will mich für sich alleine. Meine Katze ist auch nicht sein Ding. Bin vor 4 Monaten umgezogen. Getrennt. Mein Mann hat 1 Malteser. Früher haben sie zusammen gespielt. Aber nicht lange. Er zieht sich immer zurück wenn es ihm zu viel wurde. Mein Hund ist 4 Jahre. Mit gut einem Jahr bekommen. Früher schon mal Hundeschule besucht. Mässig gut. Er gehorcht mir gut. Der Hund ist ein Weibchen und mehr in sich gekehrt. Wie bekomme ich ihn mit anderen Hunden zusammen.
    Würde mich auf eine Nachricht freuen.

    • Liebe K. Meuser, für einen ausgewachsenen Hund von 4 Jahren ist es völlig normal, sich nicht besonders für andere Hunde zu interessieren. Erst recht, wenn er aus dem Tierschutz stammt. Daher solltest du dich hierum nicht sorgen, sondern es einfach akzeptieren. Wenn er den Kontakt möchte, wird er von selbst den Kontakt zu anderen Hunden suchen. Solltest du beim Spaziergang andere Hundehalter mit ihren Hunden regelmäßig treffen, gehe ein Stück mit ihnen und quatsche ein Bisschen. Wenn die Hunde sich immer wieder sehen und ein Stück miteinander laufen, freunden sie sich oft an – natürlich nur bei Sympathie und wenn es passt. LG Suse mit ihrer kleinen Rumänin Tippi

  2. Vielen Dank für die wundervollen Tipps.
    Mein kleiner, rumänischer Rüde aus dem Tierschutz
    ist ein Jahr und wir 14Wochen zusammen.
    Sehr ängstlich und ich mache es instinktiv, so wie
    Im Bericht geschrieben – merke auch, dass Krümel schon um einiges ruhiger und gelassener geworden ist. Hundetraining machen wir auch
    Krümel hat auch immer wieder seine Ruhephasen und ich zwinge ihn zu nichts. Wird ganz viel gelobt. Es braucht halt viel Geduld und Liebe

  3. Ich habe eine Hündin Labrador die ist 1 Jahr alt, lieb , aber ängstlich stehen Autos, Mühl Containe , zieht immer beim spazieren , ich ruf sie Fuß, sie kommt aber ziehen sie gleich wieder die Leine vor. Beim Leute vorbei laufen wir sie wegrennen 🙈.
    Was könnte ich dagegen machen?

    • Schau mal hier zum Thema Leinenführigkeit. http://www.4pfoten-on-tour.de/blog/laufen-an-lockerer-leine-trainingsaufbau/#more-1115
      Dass sie möglichst schnell von Leuten weg will, ist verständlich, wenn sie Angst hat. Versuche, ihr den Abstand zu geben, den sie braucht.

      • Liebe Community, in 2016 habe ich eine 5 Monate alte Hündin aus Rumänien adoptiert. Im ersten Jahr habe ich nur darüber nachgedacht, sie ins Tierheim zurückzubringen, weil ich dachte, der Sache nicht gewachsen zu sein. Irgendwann habe ich aber – auch mit Hilfe von Freunden – gelernt , dass ich an mir arbeiten muss. Ich habe es mit 3 Humdetrainern versucht und beim letzten Versuch wurde mir vorgeschlagen, meiner Kleinen doch einfach ein Sedativum zu geben…(!). Soviel zu den Professionellen…
        Dann gab es ein Ereignis, dass die Kleine einen Fahrradfahrer stellte
        Er hielt an, ohne Furcht
        Er sprach meinen Hund an und auch mich und meinte, er habe mit seinem rumänischen Hund dassellbe Problem
        Er sagte, seine Familie habe auch gedacht, den Humd wieder ins TH zu geben, aber wir haben alle -trotz aller Schwierigkeiten- die treuesten Hunde der Welt

        Ohne Furcht

  4. Hallo habe einen 6 Monaten hund aus Griechenland bei uns geht es gut aber er knurrt jeden anderen an wie helfe ich ihm und uns am besten Gruß corina

    • Hallo haben vor 5 Monaten eine 1 einvierteljährige Hündin aus Russland bekommen, sie hat sehr Angst vor Gewitter, Feuerwerk und wenn ein Flugzeug über uns fliegt und es einen bestimmten Ton gibt. Sie ist sehr lieb und geht schon ohne Leine mit uns spazieren und spielt unterwegs auch, plötzlich hört sie was und läuft sofort Richtung Auto ohne zurück zu schauen, bei vielleicht auftretenden Gewitter, geht sie überhaupt nicht mehr raus bis zu 12 Std.Ihr Kot ist auch deshalb nie fest. Wer kann uns einen Rat geben, wir wollen doch unserer Nora ein tolles Leben ohne Ängste ermöglichen.

  5. Ich habe auch eine 6jährige Labrador Hündin aus dem Tierschutz seid 5 Monaten. Sie ist schon gut aufgetaut. Da sie in den kurzen Zeitraum 2x läufig und 2x gut Scheinträchtig war, ist es sehr schwierig sie aus der Angst raus zu bekommen, denn sie fällt in diesem Zeitraum stark zurück. Wir lassen sie jetzt kastrieren und hoffen das sie dann mehr Lebensfreude gekommt.

  6. Hallo, wir haben vor einem Monat eine 1 Jahr alte Hündin aus Zypern geholt. Sie ist auf der Straße aufgewachsener Hund, der mit ca. 6 Monaten eingefangen wurde. In den einem Monat bei uns hat sie sich toll entwickelt. Auch mit unserer alter Hündin und den Kindern kommt sie immer besser klar. Ihre Hauptbezugsperson bin ich und von mir hat sie fast gar keine Angst, auch wenn ich lauter rede o. ä. Sie hat aber extreme Angst von meinem Mann und es wird eher schlimmer als besser. Er spricht mit ihr mit leiser, ruhiger stimme, versucht sie in keine Situation zu bringen wo sie Angst bekommen könnte. Wenn sie alleine zuhause sind, ist es etwas besser. Aber wenn ganze Familie da ist, rennt sie ängstlich weg, wenn mein Mann nur vorbei läuft. Sie ist ein wirklich toller Hund und entwickelt sich gut, nur diese extreme Angst von meinem Mann macht uns Sorgen. Wie sollte wir mit dieser Situation umgehen?

    • Hallo, das gleiche Problem hatten wir auch. Wir haben (meine Tochter und ich) meinen Mann super interessant gemacht für den Hund. Wenn er rein kam ins Zimmer haben wir ihn überschwänglich begrüßt und den Hund mit einbezogen. Nach dem Motto : guck mal wer da kommt. Und da hat er schnell verstanden das hier keine Gefahr droht. Er hat unserem Urteil vertraut😉

    • Hallo Savita! Das gleiche Problem ergibt sich gerade auch bei uns. Ich bin die Bezugsperson schlechthin mit nur noch wenig Angst, aber die Angst vor meinem Mann wird eher mehr als weniger nach jetzt fast 2 Wochen. Ich hoffe meine Zeilen erreichen Dich und Du kannst uns mit deinen Erfahrungen weiterhelfen. Liebe Grüße Petra

    • Wir haben seit 3 Monaten einen Mischling aus dem Tierschutz aus Polen.Sie ist ein ganz großer Angsthund.Ich als Frauchen bin ihre Bezugsperson aber vorhandenen Personen und vor meinem Mann hat sie gr.angst.
      Noch ein Problem ist das sie noch nicht einmal gebellt hat.

  7. Manuela Hollmann

    Hallo, habe eine 7 jährige Windhündin die schlecht alleine bleiben kann. Sie friesst dann immer den Putz von der Wand ab und macht sich auch an den Möbel zu schaffen. Ich muss jeden Tag 5 Stunden arbeiten , sodass sie immer bis zu 6 Stunden allein bleiben muss. Ich weiss aber nicht richtig wie man diesen Zustand trainieren soll.

    • Hallo Manuela,

      klein fängst du an. Zuerst muss ein Hund lernen, dass du ein Zimmer verlassen kannst, später die Wohnung. Das weitest du aus – in winzigen Schritten. Ein Entspannungssignal kann helfen. Und die Fortschritte sind auch etwas davon abhängig, warum dein Hund alles anfrisst, wenn sie alleine ist. Einige haben Langeweile, andere sind frustriert und wiederum andere haben Trennungsangst.
      Das lässt sich kaum trainieren, wenn man durchgehend mehrere Stunden arbeitet und keinen Urlaub nimmt. Vielleicht wäre ein Dogsitter eine gute Übergangslösung für euch?

  8. Hallo, meine 7jährige Mischlingshündin hat seit einiger Zeit Angst vor blauem Himmel und Sonne. Sie geht dan nur sehr ungerne spazieren. Wie kann ich ihr helfen?

    • Hallo Kerstin,

      lass mal ihre Augen von einem Fachtierarzt für Augenheilkunde untersuchen. Es gibt Augenerkrankungen, bei denen die Hunde sehr empfindlich auf Helligkeit/Sonnenlicht reagieren.

  9. Hallo Manuela, unser kleiner Rumäne knurrt und manchmal bellt er mich auch beim Essen an. Er beobachtet mich ständig, vom Sofa aus, von seinem Korb aus. Wenn ich ihn rufe bellt er. Er kommt zu mir aber sehr langsam, manchmal auch garnicht. WEnn ich zu ihm gehe und ihn mal kraule ist er ganz angespannt. Bei allen anderen die er kennt ist er ganz lieb. Bei meiner Frau ist er ein ganz anderer Hund. Ich habe schon seit einem Jahr die Hundeschule probiert um ihn mehr sicherheit zu geben, oder dass meine Frau ihn in sein Korb schickt wenn er mich anbellt. Aber irgendwie wird es nicht besser. Was will er mir sagen wenn er mich ständig „anstarrt“? Wie kann ich sein Vertrauen am besten aufbauen?

  10. Hallo wir haben seit 2 Wochen einen 2 jährigen Rüden aus Mazedonien und er ist ein Angsthund. Die ersten paar Tage hat er nur im Schlafzimmer verbracht abseits von uns. Eines Tages kam er abends ins Wohnzimmer und hat sich dann entschieden bei uns zu bleiben. Wir haben ihm einen schönen Platz eingerichtet und er hat auch ein paar kleine positive Fortschritte gemacht. Das große Problem was wir haben ist das er absolut nicht raus gehen möchte, auch nicht in den Garten bzw Terasse. Er hatte einen Abend da ist er kurz raus aber alleine und da wir nicht komplett eingezäunt sind, sind wir gleich hinterher aber sobald er sieht das wir aufstehen und zur Terassentür gehen geht er sofort rein. Er hat panische Angst vor Leine sowie Geschirr. Wir haben versucht ihn positiv zu locken aber es ist nichts zu machen außer wir würden ihn zwingen, was wir natürlich nicht tun wollen. Aktuell geht er für sein Geschäft auf Inkontinenz Unterlagen an einem festen Platz. Habt ihr vielleicht einen Tip wie wir damit umgehen sollen oder wie wir ihn dazu bekommen raus zu gehen?
    Vielen lieben dank

    • Hallo liebe Tanja,

      zwei Wochen sind ja wirklich noch nicht lang. Je nach Vorgeschichte ist es völlig normal, dass ihr noch nicht weiter seid. Könnt ihr ihn denn schon anfassen? Damit fängt es ja an. Ihr setzt euch in seine Nähe und rückt immer näher, berührt ihn vorsichtig bis ihr ihn richtig streicheln könnt. Wenn er dabei etwas entspannt, nehmt ihr das Geschirr mit. Legt es erstmal nur neben euch, nehmt es mal in die Hand während ihr streichelt, legt es danach wieder hin. Berührt ihn kurz damit, nehmt es danach sofort wieder weg und lobt ihn/gebt ein Leckerli, wenn er es schon annimmt. Legt das Geschirr neben seine Futterschüssel, wenn ihr ihn füttert usw. Wenn er bei euch Einzelhund ist, ladet euch doch mal eine richtig nette Hündin ein. Vielleicht habt ihr Bekannte, die sie mal für ein paar Stunden bei euch lassen würden (möglichst ohne Besitzer, denn die sind ja wieder fremd und angsteinflößend). Manche Hunde aus dem Ausland kennen ja eher Artgenossen als Menschen und orientieren sich gern an ihnen. Wenn sie miteinander spielen, löst das Angst. Genauso könnt ihr in seiner Nähe mit der Hündin üben, dass Geschirr anzuziehen (Geschirr über den Kopf und Leckerli geben), sodass er sehen kann, dass es nicht so schlimm ist. Wenn seine Panik vor dem Geschirr darin besteht, sich nur in der Ecke zu verkriechen, könnt ihr auch mal versuchen, es ihm trotzdem vorsichtig anzuziehen. Angst ist etwas, das nicht einfach so weggeht. Man muss an einigen Dingen arbeiten und das kann bedeuten, dass man auch mal Grenzen überschreiten muss, um weiter zu kommen. Für ihn macht es keinen Sinn, sich ein Geschirr anziehen zu lassen. Deshalb wird er auch nicht von sich aus irgendwann vor euch stehen, um sich das Geschirr anziehen zu lassen. Wie er sich an euch gewöhnen musste, müsst ihr ihn nach und nach an das Geschirr gewöhnen. Das mit dem Garten habe ich nicht so ganz verstanden. Wenn dieser nicht eingezäunt ist, würde ich ihn gar nicht unangeleint rauslassen. Das ist doch sehr gefährlich. Gäbe es die Möglichkeit, zumindest einen kleinen Teil sicher einzuzäunen? Angsthunde aus dem Ausland haben keine Angst vor Rasen oder Himmel, sondern vor Menschen. Deshalb bekommt er Angst, wenn ihr euch nähert. Unbeobachtet würde er sich sicher eher trauen, rauszugehen, aber dazu muss es gesichert sein. Wenn er abhaut, kriegt ihr ihn womöglich nie wieder.

      • Susan Stadelmann

        Hallo und guten Abend.
        Danke für die super tollen Hinweisen bezüglich Geschirr und wie man Hundi konditionieren kann👍🏼
        Meine Hündin ist jetzt 3 Wochen bei uns und schwer traumatisiert, da sie in Rumänien mit der Fangschlinge eingefangen wurde und dann im Tötungsshelter war.
        Sie fasst langsam Vertrauen zu mir und lässt jeden Tag mehr Nähe und Berührungen zu.
        Deshalb wäre der nächste Schritt das Geschirr an und auszuziehen und mit diesen tollen Tips👍🏼 Wirddas bestimmt klappen 😊
        Danke 😘

        • Habe ein dackelmix meiner is draußen nur am bellen und bellt Leute an ich bin am verzweifeln was ich noch machen kann hab ein neues Geschirr gekauft mit leckerchen habe ihn vom Welpe auf an. Er kommt aus Polen und er ist zu früh von der Mutter weg hoffe ihr könnt mir helfen was ich noch machen kann

  11. Halo,
    wir habenSeit 5 monate eine hundin aus tierheim. Totale Angst hund. Ich verstehe ihre verhalten nicht. Sie ist sern anhänglich liegt ganzen Zeit bei uns.,aber wen gehe nur kurz raus in andere Zimmer und komme zurück rennt sie weg. Wir haben ein gesicherte Garten zu erst wollte sie nicht raus jetzt ist umgekehrt jetzt geht sie raus aber rennt ganzen zeit rumherum sucht ausflug . Dann haben wir problem sie nach hause zu holen weil sie kein Rückruf folgt und nimmt nie ein Leckerlis. Wir sitzen meistens stunde in Garten und warten bis sie zu uns kommt. Nach meine Beurteilung hat sie nur Stress in Garten. Sollen wir sie rauslassen das sie sich angewöhnt oder nur mit Leine ins Garten gehen? Wie verstärkt man vertrauen zum so ein Hund?

    • Hallo Margit,

      dass sie weg rennt, wenn du wiederkommst, ist völlig normal. Sie hat gelernt, dass ihr nichts passiert, wenn ihr mit ihr irgendwo rumsitzt. Aber das aufrechte Laufen in ihre Richtung ist noch eine Bedrohung. Es wird lange dauern, bis das weg geht. Du kannst ihr helfen, indem du langsam und entspannt gehst, den Oberkörper etwas von ihr wegdrehst, sie nicht direkt anschaust und vielleicht noch fröhlich-niedlich mit ihr redest.

      Die Sache mit dem Garten ist etwas schwieriger. Ist dieser denn ausreichend gesichert, damit sie da auch ganz bestimmt nicht rauskommt? Löst sie sich schon draußen, also kotet und uriniert? Es wäre sinnvoll, ihr zumindest Geschirr und eine lange Leine ran zu machen. Dann müsst ihr schauen, ob ihr sie an die Leine nehmt bzw. sie sich dann überhaupt noch fortbewegen mag oder ob ihr sie so raus lasst, aber das Ende der Leine greifen könnt, um sie wieder rein zu holen.

      Je nach Hund und seiner Vorgeschichte macht es Sinn, Kontakte zu anderen Hundehaltern zu suchen. Vielleicht kennt ihr jemanden, der einen netten Rüden hat, der euch mal besuchen kann. Viele Hunde schauen sich viel von anderen ab, sind im Sozialverband oder zumindest einer lockeren Hundegruppe und ohne viel Menschenkontakt großgeworden. Diese Hunde profitieren sehr durch den Kontakt mit sicheren Artgenossen.

      Sei nett, berechenbar, verbringe Zeit mit ihr und habe Geduld. Das Vertrauen kommt dann in kleinen Schritten, aber es kann dauern.

      • Hallo Manuela,
        Danke für deine Antwort.
        Ja unsere Garten ist richtig abgesichert sie kommt nicht raus, und von Beobachtung wissen wir das sie nicht klettern kann.
        Sie rennt ganz selbstbewusst wenn sich unbeobachtet fühlt und löst sich auch. Problem ist sie nachhause zu holen. Wir rennen nicht hinterher nur warten bis sie kommt nur ist sehr mühsam weil dauert manchmal 2 Stunden. Mit lange Leine ist auch keine obtion weil sie Angst hat wenn sie hinterher schleift. Zu Hause rennt sie auch von uns weg wenn wir in bewegung sind.
        Kann man überhaupt so einem ängstlichen hund rückruf bei bringen? Ist mir auch bewusst das sie von andere hunde schneller lernen kann, nur haben wir leider kein Hund in Nachbarschaft was geeignet wäre.Wir haben auch 2 Katzen. Ich habe nur bedenken das sie nicht auf Dauer so bleibt wenn wir nichts machen. Wir überlegen auch noch eine hundin adoptieren wenn sich das in paar Monate nicht ändert nun bin mir auch nicht sicher ob das gute obtion wäre.
        Mit freundlichen Grüßen
        Margit.

  12. Hallo.
    Ich habe eine 2 jährige windhund nix dame. Sie hat große Angst vor spielenden Kindern, Fahrrad fahren, kommenden – gehenden Menschen. Sie möchte nur flüchten. Wie reagiere ich genau wenn sie so furchtbar zieht und weg möchte.
    LG
    Carmen

    • Hallo Carmen,

      zunächst solltest du ihr die Möglichkeit geben, auszuweichen und ihr den Abstand bieten, den sie braucht.
      Dann fängt man an, sie daran zu gewöhnen, zunächst im großen Abstand, sodass sie sie nur von Weitem sieht. Dabei ist es dann deine Aufgabe, die furchterregenden Dinge zu etwas Schönem zu machen, z. B. indem du dich freust, ihr etwas zu Fressen gibst, wenn sie in Richtung Menschen schaut oder irgendetwas mit ihr machst, was ihr gefällt. Wenn es bei ihr sehr schlimm ist, kann es auch sein, dass du nur wenige Sekunden Hinsehen von ihr erwarten kannst und sie am besten damit belohnst, indem du fröhlich den Abstand zu den Menschen noch weiter vergrößerst (Distanzvergrößerung als Belohnung). Es ist nicht einfach, so etwas allein mit seinem Hund zu üben, weil es dabei wirklich um Sekundenbruchteile geht. Ein gewaltfrei arbeitender Hundetrainer ist da eine gute Investition.

  13. Mein Hund hat seit ein paar Wochen plötzlich Angst beim Bus fahren. Auto fahren wird auch immer schlimmer. Dabei war immer alles easy. Es baut sich immer mehr auf. Was kann ich tun? Ich gebe ihm schon „Notfalltropfen“ von „Bachblüten“ . Hilft aber auch nicht besonders viel. Es ist schwer für mich, zu sehen wie sehr mein Kleiner leidet.

  14. Hallo , ich habe vor 3 Wochen eine ein jährige Hündin aus
    Aus Bulgarien bekommen , die erste Woche lag sie nur rum wollte keinen Schritt laufen , sie hat sich auch nur in der Wohnung gelöst , mittlerweile läuft sie draußen wirklich gut und macht auch draußen ihr Geschäft teilweise in der hintersten Gebüsch Ecke , sie läuft wirklich nur immer das gleiche Stück einwandfrei sobald ich weiter gehe zieht sie sich wieder in eine Ecke , in der Wohnung blüht sie rixhtig auf und spielt auch , draußen will sie weder spielen noch lekkerli annehmen , habt ihr einen Tipp wie ich sie weiter zum laufen bekomme

    • Hallo Annabell,

      hast du schon versucht, mit einem anderen Hund mit zu laufen? Das wäre etwas, was ich versuchen würde.

    • Hallo Annabell,
      wir haben seit Freitag eine Hündin aus Rumänien, die auch keinen Schritt läuft ! Wie habt ihr euch mit ihr in der ersten Woche verhalten ? Und was war der Auslöser , dass euer Hund aufgestanden ist ?

      VG
      Candy

  15. Hallohalooo:) Wir haben jetzt seit Dezember einen kleinen Podenco, ca 3 Jahre und extrem ängstlich. Ursprünglich kommt er aus Spanien, wo er 2 Jahre im Tierheim verbracht hat… Im Vergleich zum Anfang ist er, vor allem zuhause, schon extrem aufgetaut!♡ Allerdings haben wir sonst nen ganzen Haufen Schwierigkeiten:))! Menschen, Kinder!! Geräusche, Fahrräder, Plakate…… wir arbeiten daran und es wird langsam besser aber in (für ihn) extremen Stress Situationen neigt er dazu Pippi zu machen oder zu Kacken.
    Über einen Tipp wie ich mit ihm zusammen daran arbeiten könnte wäre ich unglaublich dankbar!

    • Hallohalooo:) Wir haben jetzt seit Dezember einen kleinen Podenco, ca 3 Jahre und extrem ängstlich. Ursprünglich kommt er aus Spanien, wo er 2 Jahre im Tierheim verbracht hat… Im Vergleich zum Anfang ist er, vor allem zuhause, schon extrem aufgetaut!♡ Allerdings haben wir sonst nen ganzen Haufen Schwierigkeiten:))! Menschen, Kinder!! Geräusche, Fahrräder, Plakate…… wir arbeiten daran und es wird langsam besser aber in (für ihn) extremen Stress Situationen neigt er dazu Pippi zu machen oder zu Kacken.
      Über einen Tipp wie ich mit ihm zusammen daran arbeiten könnte wäre ich unglaublich dankbar!

    • Hallo, frage habt ihr die Probleme in den Griff bekommen? Habe auch solch eine Hündin. LG.

  16. Hallo!

    Ich mache mir wirklich Gedanken um meine Hündin. Wir haben einen Setter Mix aus dem Tierschutz Italien. Sie hat panische Angst und verkriecht sich nur unter dem Bett. Wir wissen einfach nicht, was wir tun sollen. Wir setzen uns etwas weiter weg auf den Boden, und reden mit ihr, versuchen sie mit Hundeleberwurst rauszulocken und sprechen ihr immer Mut zu. Manchmal macht Sie das Schlafzimmer jedoch unsicher – aber auch nur wenn Sie sich wirklich alleine fühlt und in der Regel nur, um das Geschäft zu verrichten. Sie kommt immer nur raus zum Abendbrot und zum Frühstück. Dabei geben wir Ihr das Futter in kleinen Portionen und nicht auf einmal, während Sie vor dem Napf steht füllen wir immer ein klein wenig nach. Sobald es aber kein Futter mehr gibt, verschwindet Sie direkt wieder in ihren Rückzugsort unter dem Bett.

    Hast du ein paar Tipps für uns, wie wir Ihr Mut zusprechen und ihr zeigen, dass Sie keine Angst haben muss? Wir kennen die vorgeschichte des Hundes nicht, daher auch nicht den Angstauslöser von der kleinen Maus..

  17. Hallo Manuela

    Ich habe jetzt seid gestern eine 1 Jährige Mischlings Hündin. Sie kommt aus Russland ( Tötungsstation)
    Sie ist sehr ängstlich vor allem ( Mann, alle Gegenstände, hecktische Bewegungen, einfach alles)

    Sie war 4 Wochen lang bei einer Pflege Familie, und dort hat sie gelernt zu fressen und zu trinken an der Leine zu laufen. Ich muss dazu sagen es gab dort noch einen Hund, und auf ihn war sie sehr vexiert.
    Sie hat gefressen wenn er gefressen hat.

    Nun habe ich sie seid gestern.
    Sie hat nichts gefressen,
    Dann kam mir die Idee weil die Vorbesitzer sagten, sie liebt Fleischwurst, also habe ich ihr Fleischwurst gegeben die hat sie auch gefressen
    Dann habe ich die Fleischwurst mit trockenfutter vermischt, dann hat sie die Schüssel leer gefressen
    ABER das Trinken klappt nicht. Sie geht nicht ran
    Nun hat sie seid gestern nichts getrunken.
    Ich habe versuche meine Hand nass zu machen und es ihr an die Nase gehalten, aber trotzdem geht sie nicht ran.
    Nun habe ich in ihrem trockenfutter Wasser mit rein gemacht so das dort Flüssigkeit ist, sie hat auch ein wenig davon gefressen.

    Ich versuche sie zu loben bei allem was sie tut, ich versuche ihr Sicherheit zu geben, sie ist auf mich schon etwas vixiert, vor meinem Mann hat sie total Angst, wenn er sich auf dem Boden setzt und sie mit Mühe ruft, kommt sie auch aber halt sehr geduckt.

    Nun zur meiner Frage
    Was kann ich tuen das sie trinkt?
    Und wie kann ich es besser machen,
    Das sie weiß niemand tut ihr was.

    Wenn wir spazieren gehen
    Hört sie eins a
    Sobald ich rufe kommt sie zu mir.
    Draußen ist sie total lieb
    Belllt niemanden an
    Geht zu niemanden
    Ganz ruhig geht sie weiter wenn ein Hund kommt oder so.

    Ich vermute schon fasst,
    Ob es doch vielleicht nicht so gut war
    Das sie von dem Hund weg gegeben wurden ist
    Auf den sie vixiert hat?

    Ich möchte ihr ein schönes zu Hause zu geben
    Und hoffe auf eine Rückmeldung
    Ich hoffe das icg mit ihr so viel trainieren kann das sie nicht mehr so ängstlich ist
    Und veralldingen alleine frisst und trinkt.

  18. Bekannte von uns haben einen Hund aus Malta . Es sind jetzt 3 jahre her und jedesmal wenn ich unsere Freunde besuche liegt sie in ihrem hundekäfig . Ich gehe zu ihr hin , lege ein leckerli vor ihrem Käfig spreche kurz mit ihr lange mit dem finger ans gitter und gehe wieder. Der Rückzugsort von dem Hund ist immer offen sie kann raus und rein wann sie möchte . Unsere Freunde sagen sie hat immer angst vor fremden . Doch ich verstehe nicht , sie kennt mich doch , sie geht auch nicht spazieren sie mag lieber auf dem grossen Grundstück bleiben . Was kann ich tun damit der hund einmal zu mir kommt

  19. Hallo, wir haben uns auch in einen Rumänischen Angsthund 4 Jahre verliebt. Es ist bereits ein 11 jährige Hündin auch aus dem Tierschutz vorhanden. Die beiden kommen gut klar. Nun zu meinem Anliegen, wir lassen ihn bis auf Gassi gehen, was er Prima macht weitestgehend in Ruhe, der erste Erfolg war, dass er von allein zu uns gekommen ist. Mein Problem ist, ich habe es geschafft das er frisst, schaffe es aber nicht ihn zum Wasser trinken zu bewegen. Wie oder was kann ich tun. Er bekommt Nass Futter aber die geringe Menge reicht nicht aus. Freue mich über Tipos

  20. Vanessa Zilian-Casola

    Halli hallo, ich habe einen 2 jährigen Schäfer-Rotti Mix als Pflegehund,der aus Griechenland stammt. Er ist mega ängstlich, hat ganz arg Angst vor Menschen. Wenn ich mit ihm raus will und er nur von weitem eine Gestalt sieht will er gleich flüchten, wenn das nicht geht, weil ich ihn an der Leine halte legt er sich hin. Er ist dann nicht zu bewegen, nicht mit leckerli, leberwurst,…. Sein stresslevel ist viel zu hoch. Auch wenn der Mensch dann vorbei ist will er einfach wieder zurück. Verstehe ich auch! Aber er muss nunmal sein Geschäft machen. So bekomm ich ihn auch nicht vermittelt, obwohl er so ein toller lieber riesen Schosshund ist. Habt ihr ein Tipp, wie das Gassi gehen für uns beide angenehmer ist? P.s. Ein Bogen laufen um die potentielle Gefahr klappt auch nicht. Er macht komplett dicht

  21. Ich bin so fertig, stehe kurz vor der Entscheidung sie wegzugeben. Sie bestimmt mein ganzes Leben.
    Andere Hunde: angst, andere Umgebung: angst:
    Tüte: Angst, Mann mit Mantel: Angst, alleine bleiben:Angst.
    Wir haben sooooo viel trainiert, aber jetzt in der pupertät steht wieder ales auf 0.
    Die pinkelt 6-8 mal am Tag, alleine sein geht gar nicht, nichtmal, wenn ich in der gleichen Wohnung bin…
    Ich kann echt nichts mehr machen, ich lieb sie so, aber grade ist es sehr schwer! 😩

    • Liebe Anna-Lena,

      ich kann Deine Gedanken des „Aufgebens“ so gut verstehen. Vielleicht hilft es Dir ein bisschen zu wissen, dass Du damit nicht alleine bist! Auch ich bewege mich oft am Rande der totalen Hilflosigkeit und Traurigkeit, weil ich mir doch so gewünscht habe, dass Colin (mein Hund, 1 Jahr alt) sich bei mir wohl fühlt. Tatsache ist, dass er vor allem und jedem Angst hat! Nun ist er erst 3 Wochen bei mir (kommt vom Tierschutz in Griechenland) und je mehr ich Beträge, wie der von Julie oben lese, desto mehr verstehe ich, dass ich ganz viel Geduld brauche und Colin Zeit geben muss. Das ist nicht immer einfach – er lebt bei mir quasi auf dem Balkon unter den Lounge Möbeln und war noch nicht 1 mal draußen vor der Türe. Sein Geschäft verrichtet er auf Welpentrainingsunterlagen, was weder für mich, noch für ihn eine tolle Situation ist. Aber: Es gibt immer mal wieder kleine Zeichen von Fortschritt. Manchmal ist er super-mutig und geht ein wenig mehr über seine Angstgrenzen hinaus. Manchmal geht gar nichts – da ist er einfach nur weg und ich kann ihn mit nichts locken. Ich habe jetzt einen Hundetrainer angeschrieben, da ich mir teilweise nicht mehr zu helfen weiß und Anleitung brauche, ob ich alles einigermaßen richtig mache. Es gibt immer wieder Leute, die zu mir sagen, dass ich ihn einfach packen, anleinen und rausgehen soll. Oder dass ich ihn reinhole und die Balkontür (sein sicherer Hafen) verschließe. Ich möchte das aber nicht – jegliche Zwangshandlung führt aus meiner Sicht zu einem Verlust von Vertrauen, was wir uns mühsam über die letzten 3 Wochen aufgebaut haben.
      Er hat Angst vor mir, wenn ich aufrecht stehe und auf ihn zu gehe (oder nur in seine Richtung, in geduckter Haltung)…er rennt sofort weg. Wenn ich mich allerdings Abends vor dem Fernseher (den fand er auch gruselig – jetzt geht es ganz gut) auf den Boden lege, dann kommt er sofort und macht sich ganz lang an meinem Körper. Er dreht sich auch auf den Rücken und lässt seinen Bauch streicheln, was ein tolles Vertrauenszeichen ist. Das sind die wenigen, kleinen Momente, die mich enorm glücklich machen – trotz aller anderen wirklich noch vielen Probleme, die wir zu bewältigen haben.
      Mein Fazit (ohne, dass ich Spezialistin bin): Ich lasse ihn in Ruhe. Er entscheidet, wann er mutig ist und wann er sich lieber zurückziehen mag. In der Hoffnung, dass es nach und nach besser wird. Ich habe von Fällen gehört, wo es mehr als ein Jahr gebraucht hat, bis sich der Hund einigermaßen „normal“ verhielt. Tja, das erfordert alles eine Menge Ausdauer, Liebe und das Ertragen von Einschränkungen in der Lebensqualität…aber, einen Hund aus dem Ausland und nicht vom Züchter zu holen war ja eine bewusste Entscheidung von mir. Mir war im Vorfeld klar, dass es nicht einfach werden würde – wenn auch nicht in diesem Ausmaß 😉 Viel zu früh, um aufzugeben…ich mache weiter und freue mich, wenn ich die ganzen Erfahrungsberichte von ähnlich verzweifelten Menschen lese (und gute Ratschläge von Profis), da ich dann verstehe, dass ich nicht alleine bin. Mir hilft das!
      Wünsche Dir alles Gute!
      Lg,
      Tatjana

    • Meine 16 Monate alte weiße schweizer Schäferhündin haben wir seit sie 8 Wochen alt war. Sie war nicht im Tierschutz, sondern direkt vom Züchter. Wir haben viel mit ihr trainiert und sie hört gut, wenn wir alleine sind. Wir lieben sie und haben nie geschrien, geschweige denn, sie geschlagen. Sie hat mittlerweile Angst vor allen Menschen, vor Fahrradfahrern. Wenn sie ohne keine läuft und ich sie nicht schnell genug anleinen kann, rennt sie dem Fahrrad hinterher und knurrt. An der leine macht sie es aber nicht. Sie würde nie beißen oder schnappen. Wenn der Fahrradfahrer stehen bleibt, nimmt sie Abstand und bellt ihn einfach nur an. Eine vergaltenstherapeutin sagte, dass hätte sie schon mit den Genen mitbekommen, weil die Eltern auch sehr unsicher waren. Ich mache mir große Sorgen, weil Katy ja auch einen wahnsinnigen Stress dadurch hat. Mit anderen Hunden ust sie viel und gerne zusammen.

      • Elisabeth Krampert

        Ich habe eine zweijährige Borderhündin. Sie ist eigentlich sehr freundlich zu Menschen und Hunden geht sie lieber aus dem Weg. Wir haben ein Problem mit ihr und das ist das Klatschen. Sie tickt hier regelrecht aus und ist nicht mehr zu erreichen. Das Schlimme ist nur, dass sie heute jemanden ins Hosenbein vor lauter Stress gezwickt hat. Es ist nichts passiert. Allerdings hat der Mann ausgeholt und hat ihr mit dem Fuß in den Bauch getreten. Jetzt lässt sie sich von fremden nicht mehr anfassen. Könnt ihr mir bitte einen Tipp geben. Ich möchte so eine Situation nicht mehr erleben

  22. Hallo,
    ich habe seit 2 Monaten eine rumänisches Mädchen (10 Monate alt) adoptiert. Nun sitzt die Maus seit dem in der Ecke und traut sich nicht raus. Die ersten zwei Wochen hat sie ab und zu die Ecke gewechselt und lief mal kurz durch den Raum aber seit dem ist sie nicht rauszubekommen. Zum Geschäft machen geht sie so weit wie möglich raus, aber nie mehr als 3 Meter. Ich kann sie mittlerweile anfassen etc. aber sie hat totale Panik vor der Wohnung. Bis zu einer Grenze holt sie sich ihr Leckerli aber weiter nicht. Spazieren oder sonstiges geht alles nicht. Habe auch eine Trainerin an der Seite, sie sagt auch nur warten… Hast du eventuell noch Tipps?

  23. Hallo zusammen,
    Wir haben einen verängstigten gequälten Hund (rüde) bekommen.
    Er war ein Jahr eingesperrt und wurde für alles geschlagen…
    Angst vor allem… leine anlegen keine Chance… pinkelt wie ein
    Ein Weibchen, nun nach 5 Tagen
    In Geborgenheit viel Zeit und Aufmerksamkeit funktioniert leine
    Anlegen super. Er taut auf, spielt, tobt, Körperhaltung ist mega gut
    Zutraulich… Gassi Runde und Geschäft machen 1a…
    Jetz meine Frage;
    Er hat seit 6 Monaten ein Geschirr dran und das stört ihn öfters
    Und ich möchte ihn endlich erlösen davon… die Angst ist natürlich
    Dass ich es nicht mehr anlegen kann… so war es beim Halsband auch
    Ist hier noch warten angesagt oder kann man versuchen es abzumachen
    Und mit ihm zu üben?
    Gruß Basti

  24. Hallo. Ich habe seit 6 Monaten meine zweite, wie die erste aus dem Ausland.
    Sie war total ängstlich. Immer noch. Bisher war sie noch nicht einmal draußen. Sie hat verstanden auf Welpenmatten ihr Geschäft zu erledigen.
    Es war mega schwer und hat Wochen gedauert ihr die Angst vor Geschirr und Hapsband zu nehmen. Ich schaffe es noch nicht ihr das komplett über den Kopf zu ziehen, sie lässt sich weder anfassen noch streicheln. Außer im Bett (wenn ich liege).
    Ich hoffe dass in den nächsten Wochen zu schaffen.
    Habe auch Pulver, Tabletten, Kräuter und Gel probiert zur Beruhigung, aber nichts schlägt bei ihr an.
    Jetzt versuche ich es ohne alles und falls jemand auch so einen Panikhund hat, würde mich über Tipps in den Kommis freuen.
    Festhalten, in Arm nehmen usw geht nicht. Sie windet sich wie n Wurm und kommt sie nicht frei, beißt sie zu.
    Ansonsten wünsche ich jemandem hiermit Mut und Ausdauer, falls jemand auch so eine Kleine hat.
    Saliya ist erst 1 Jahr alt. Aus Bulgarien. Körperlich Fit. Aber psychisch mega gestört.

    • Vermeide es, sie in den Arm zu nehmen und Ähnliches. Damit machst du dir das mühevoll erarbeitete Vertrauen wieder kaputt.

    • Dieterle Vera

      Hallo Anna,
      Ich habe jetzt auch seit knapp 5 Monaten eine Hündin aus Bulgarien und haben das Problem mit dem Rausgehen. Sie trägt in der Whg dauerhaft ein Geschirr, damit man sie leichter anleinen kann. Nur, wenn man das macht knurrt sie und will auf Teufel komm raus nicht rausgehen. Ich hatte auch schon daran gedacht gar nicht mit ihr rauszugehen (sie macht auch auf eine Pipiunterlage). Bis jetzt bin ich 1x am Tag gegangen, was aber für sie und mich echt immer ein Kraftakt ist. Unser Hundetrainer kann da irgendwie auch nicht helfen…. Sonst taut sie toll auf in der Whg. LG an eine Gleichgesinnte Vers

  25. Hallo zusammen, ich habe seit 8 Monaten eine griechische Hündin. Sie war relativ lange im Shelter und müsste jetzt ca. 3 Jahre alt sein. Wir machen manchmal Fortschritte, aber im Moment auch wieder viele viele Schritte zurück. Spazieren ist eigentlich mittlerweile ganz okay. Aber seit neuesten geht sie nicht mehr in den Garten, scheint Angst im Haus zu haben und ich weiß nicht was es ausgelöst hat. Sie frisst wieder sehr schlecht und ich selber leide immer so mit ihr, weil ich weiß, dass es schon mal viel besser war.
    Ich weiß die Hunde brauchen Zeit, aber manchmal wünsche ich mir ein Wunder.
    Ich hab die Kleine so lieb und würde ihr so gerne helfen.

  26. Dieterle Vera

    Guten Abend,
    Wir haben seit knapp 5 Monaten eine Tierschutzhündin aus Bulgarien
    und haben ein großes Problem mit dem Rausgehen.
    Ava will die Wohnung nicht verlassen, knurrt, wenn man ihr die Leine
    anlegen möchte und zittert dann im Gang kurz vor dem nach Draußen gehen. In der Whg ist sie schon toll aufgetaut, aber lässt immer gerne einen kleinen Sicherheitsabstand, da sie fürchtet angeleint zu werden.
    Wir sind auch bis jetzt immer nur 1x am Tag raus (hat uns der Hundetrainer geraten) und sonst macht sie auf eine Puppyunterlage ihr Geschäft. Ehrlich gesagt tut sich in dieser Richtung bei ihr rein gar nichts, nicht der minimalste Fortschritt.
    Vielleicht hätten Sie einen Tipp für uns, da wir mit dem Hundetrainer nicht viel weiter kommen.
    Hoffnungsvolle Grüße Vera

    • Abwechslung kann eine Option sein, damit der Hund merkt, dass auch in ungewöhnlichen Situationen Vertrauen vorhanden sein kann. Immer gut belohnen (und das unmittelbar, wenn etwas neues für den Hund angegangen wird – also nicht erst, wenn er draußen war, sondern schon wenn man sich mit der Leine nähern darf usw. Ich würde auch deutlich öfter am Tag raus gehen und es immer wieder anbieten. Auch in ein vertrautes Terrain.

  27. Hallo,

    ich habe seit Ende Februar einen Tierschutzhund aus Ungarn. Er ist ca. 8 Jahre alt un sehr zurückhaltend, vorsichtig also richtig ängstlich. Dabei aber nie aggressiv. Auch in Stresssituation hat er noch nie geknurrt oder gebissen. Ich habe ihn einfach erst mal ankommen lassen. Seinen „Platz“ hat er gefunden und zieht sich auch dorthin, wenn irgendwas ungewohnt oder neu ist, zurück. Meine Tochter und mich mag er gerne und folgt uns wie ein Schatten. Die Nase immer 5 cm von der Wade entfernt. Sobald man ihn jedoch einfach mal streicheln will, zieht er sich zurück. Er läßt dies zu, aber nur wenn er dazu genötigt wird. ich habe versucht, dies einfach nur mal so als kleine Geste zwischendurch einzuführen. Er bekommt zwar noch große Augen aber wird dabei immer ruhiger. Mein eigentliche Problem, er kommt nicht wenn ich rufe. Floh zieht sofort die Ohren ein und zieht sich zurück, auch Leberwurst hilft nicht. Soll ich es einfach weiter versuchen, auch wenn es nicht klappt. Ihm einfach noch mehr zeit geben? Meine Befürchtung, das er sich daran gewöhnt nicht zu kommen. Ich würde auch zur Hundeschule gehen, aber sobald ich die Leine oder das Geschirr anlege, verschmilzt er mit dem Boden und zittert. Daher haben wir das Grundstück noch nicht verlassen. Über ein paar Tipps oder Hinweise würde mich sehr freuen.

    • Hallo Ina,
      ihr macht es schon ganz richtig. Alles braucht seine Zeit und ein Hund, der acht Jahre ohne nette Menschen und Spaziergänge gelebt hat, der darf auch ruhig noch viel länger brauchen. Beobachte mal, was ihn genau beim Heranrufen verängstigt. Ihr selbst könnt es nicht sein, denn er scheint ja auch eure Nähe zu suchen. Aber oft richtet man sich mit der Vorderseite zum Hund und guckt ihn an, während man ruft, beugt sich vielleicht noch runter, streckt die Hand aus o.ä. Das wird es möglicherweise sein, was ihm Angst macht. Vielleicht hat man ihn auch auf diese Weise angelockt und eingefangen. Ich würde es so versuchen, dass ich ihn leise rufe, wenn er euch gerade folgt und ihm dann das Leckerli – Leberwurst, Käse,… – geben würde. Oder fallen lassen, wenn er es nicht aus der Hand nehmen mag. Wichtig ist dabei, sich dabei nicht umzudrehen oder runterzubeugen. Im besten Fall geht ihr dabei normal weiter. Wenn er kein Futter nimmt, ist es auch nicht schlimm. Dann freut ihr euch ein bisschen vor euch hin und sagt ihm, wie toll er ist. Dieses normale Kommen wie man es in der Hundeschule lernen würde – frontal auf einen Menschen zulaufen, der frontal zum Hund steht oder hockt – ist für ängstliche Hunde oft zuviel.

  28. Hallo,
    wir (meine 2 kids) und ich, haben seit 2 Jahren eine Hündin (ca. 3,5) aus Ungarn. Sie hat sehr lange gebraucht um bei uns „anzukommen“. Zum Glück hat Sie mich sofort akzeptiert und Vertrauen aufgebaut. Das hat vieles erleichtert. Leider wurde Sie in der Vergangenheit geschlagen. Aber Ihr Vertrauen Menschen gegenüber wächst täglich. Was ich aber immer noch als sehr schwierig empfinde, ist Ihre Ängstlichkeit beim Spazierengehen.
    Sie hört wirklich gut, aber sobald eine Situation aufritt die Ihr nicht behagt. Wird Sie erst stocksteif- und tritt in Ihrer gewohnten Umgebung einfach den Heimweg an. Will raus aus der Situation. Mittlerweile wartet Sie auf mich öfters um die Ecke..
    Sie fürchtet sich besonders vor anderen Hunden. Ich versuche die Situation schon immer vorweg einzuschätzen. Dh. ist der andere Hund nicht angeleint, Leine ich meine sofort an, da Sie fast immer wegrennt. Ist der andere Hund angeleint, läuft Sie recht entspannt mit einem Bogen vorbei, oder zeigt auch schon mal Interesse…
    Hunde die wir kennen oder eine zeitlang zusammen sind und Sie merkt, da ist alles OK, dann entspannt Sie sich recht schnell und je nach Hund auch mal im Spielmodus.
    Für mich ist das Wegrennen, vor der Situationen das Problem.
    Sie ist ein Hund mir einem großen Bewegungsdrang und ich möchte Sie nicht immer zu an der Leine lassen. Schleppleine ist auch nur bedingt eine Alternative.
    Ich würde Ihr so gerne helfen…

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