Wie ihr aggressives Verhalten eures Hundes „wegtrainiert“ – ganz ohne Gewalt

Euer Hund ist aggressiv? Strafe kann dieses Verhalten verschlimmern und euren Hund unberechenbar machen. Es geht auch anders.

Hund aggressiv was tun

Hundeerziehung ist eigentlich ganz einfach, denn es gibt einige wenige Grundregeln, die für alle Hunde gelten. Zwar wird immer erzählt, dass jeder Hund ein Individuum ist und deshalb ein individuelles Training benötigt, was auch durchaus stimmt. Doch das ändert nichts an den immer gleichen Grundprinzipien des Verhaltens und Lernens.

Zeigt ein Hund aggressives Verhalten – egal gegen wen, ob Artgenossen, Postboten, Kinder oder anderes – kommen sogar viele erfahrene Hundehalter an ihre Grenzen.

Wir können den aggressiven Hund selten ignorieren, weil es gefährlich werden und sich verschlimmern kann. Wenn wir dagegen einigen Hundeflüsterern Glauben schenken würden (was wir nicht tun!), sollten wir den Hund bestrafen und gar unterwerfen.

Doch genau da liegt der Fehler. Mit Strafe erreichen wir nicht unser Ziel, denn der Hund wird dem Auslöser gegenüber nicht gelassener, sondern ändert nur sein Verhalten. Im schlimmsten Fall machen wir unseren Hund damit unberechenbar, auch dann, wenn sich sein Verhalten auf den ersten Blick zu bessern scheint.

Um das etwas verständlicher zu machen, habe ich ein Bild für euch.

Hund ist aggressiv

  • Links sitzt „Fidu“, unser Hund.
  • Er bemerkt den Auslöser, z.B. sieht er einen Hund, den er nicht mag.
  • Daraufhin reagiert er und zeigt ein Verhalten, das wir als problematisch ansehen. Er ist aggressiv an der Leine, knurrt jemanden an oder Ähnliches.

Den meisten fallen nur zwei Möglichkeiten ein, dieses Problem zu lösen. Entweder meiden sie den Auslöser (gehen ab sofort anderen Hunden aus dem Weg) oder sie bestrafen das Verhalten (Brüllen, Zerren an der Leine, Treten,…).

Doch sie haben etwas ganz Entscheidendes übersehen, denn in dieser Kette gibt es noch eine Wolke, die über dem Hund schwebt. Zwischen „Auslöser sehen“ und „Verhalten zeigen“ gibt es noch eine „Emotion“. Der Auslöser ruft zunächst ein Gefühl hervor, z.B. Aufregung und Wut.

Gefühle können wir nicht beeinflussen? Und ob wir das können! Mit der Gegenkonditionierung zeigen wir dem Hund, dass der scheinbar blöde Auslöser eigentlich doch etwas Tolles ist.

Wie einfach es doch sein kann, zeigt das folgende Video. Der gezeigte Jack Russell Terrier reagierte sehr aggressiv, wenn man ihm ins Gesicht pustete und hatte zu Beginn des Training bereits mehrfach gebissen. Er stand kurz vor der Einschläferung, denn er hatte unter anderem die Kinder in seiner Familie ins Gesicht gebissen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme befand sich der Hund bereits im Training, d.h. sein Verhalten wie ihr es seht ist bereits weniger massiv als zu Beginn.

Gegner der positiven Bestärkung und Cesar Millan-Fans aufgepasst. Ihr werdet jetzt aufschreien, denn die Trainerin scheint auf den ersten Blick das aggressive „ins Gesicht springen“ zu belohnen. Doch das, was sie macht, ist viel mächtiger: Sie ändert die Emotion.

Würde sie den Hund bestrafen, würde er das Anpusten noch immer hassen. Es würde sein Verhalten verschlimmern oder aber er würde es unterdrücken, um Strafe zu vermeiden. Das würde ihn unberechenbar machen, denn irgendwann wird er es sich vielleicht anders überlegen und doch wieder zubeißen.

Mit der Gegenkonditionierung macht sie den unangenehmen Auslöser zu etwas angenehmen und das negative Gefühl wird zu einem positiven. Ihr werdet am Ende des Videos sehen, dass das Anpusten für den Jack Russell zu einem lustigen Spiel geworden ist und er deshalb gar keinen Grund mehr hat, aggressives Verhalten zu zeigen.

Wichtig ist es, den Zeitpunkt des Eintretens der Emotion abzupassen. Würde die Trainerin den Hund anpusten, sich beißen lassen und erst dann ein Leckerlie geben, würde sie das Verhalten bestärken. Sie gibt es aber sofort – zu dem Zeitpunkt, wenn der Hund merkt, dass er das doof findet und beißen möchte. Diese Zeitspanne kann sehr kurz sein, doch es ist wichtig, diese abzupassen.

Man beginnt dabei auch nicht mit der dirketen Konfrontation. Die Trainerin im Video wird sicher nicht gleich zu Anfang direkt ins Gesicht des Hundes gepustet haben. Viel eher wird sie zunächst nur ihren Mund geformt und ggf. in eine andere Richtung gepustet haben.

Als Beispiel ein leinenaggressiver Hund:

Unser Hund Fidu hasst andere Hunde. Zumindest wenn er an der Leine ist, flippt er aus und will auf seine Artgenossen losgehen. Er wird aufmerksam, sobald er einen anderen Hund am Horizont erblickt. Kommt dieser näher, spannt er sich immer mehr an und wird immer aufgeregter. Überschreitet der andere Kollege irgendeine unsichtbare Grenze rastet Fidu aus, steht brüllend auf zwei Beinen und ist nicht mehr ansprechbar. Das wäre ein typischer Fall, in dem eine Gegenkonditionierung Sinn macht. Wir beginnen mit ihr aber nicht erst, wenn Fidu bereits ausrastet, auch nicht erst, wenn er den anderen Hund angespannt anstarrt. Wir beginnen, wenn er den Hund am Horizont erblickt.

Nur im äußersten Notfall solltest Du zu einem Erziehungshalsband oder zu einem Vibrationshalsband greifen. Besser geeignet sind hier Zugstopp-Halsbänder.

Ist es aber so, dass Fidu sich eigentlich super mit Hunden versteht und nur gelegentlich auf die Idee kommt, mal einen Artgenossen anzurüffeln, brauchen wir keine Gegenkonditionierung. Dann kann eine einfache Korrektur völlig ausreichend sein. Ich geben ein deutliches Abbruchsignal und sage meinem Hund, was er stattdessen machen soll. Bei einem wirklich aggressiven Hund funktioniert dies in der Regel nicht mehr.

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Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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41 Kommentare

  1. Die Idee finde ich auch interessant, Lotta stört sich an so etwas aber nicht ☺
    Trotzdem, und das finde ich ganz wichtig, muss man immer den Zeitpunkt kurz vor dem Verhalten abpassen, das wurde leider zum Schluss nur ganz kurz erwähnt. Sonst hat das Training keinen Sinn mehr: in den Fall würde man das Verhalten belohnen, aber die Emotion nicht ändern.
    Ich denke, das sollte man noch mal klar stellen ☺
    Liebe Grüße,
    Paula und Lotta

    • Hallo Paula,

      ich habe noch etwas ergänzt und gehe dabei auch auf den Zeitpunkt ein.

      Liebe Grüße
      Manuela

    • Hallo 😊 Ich habe einen Hund aus dem Tierschutz in Ungarn. Er ist 5 Monate. Er reagiert extrem aggressiv auf andere Hunde bellen hinspringen. Ich denke er würde auch beißen. Also wenn wir einen Hund sehen bleibe ich mit ihm sitzen und geb ihm Leckerli bis der Hund vorbei ist? Hab ich das richtig verstanden?

      • Hallo Miriam,
        genau so und dabei ruhig auch verbal loben und sich freuen. Du musst nur darauf achten, dass der Abstand noch so groß ist, dass er nicht unbedingt in die Leine springt. Und du kannst die Leckerlis die ersten Male auch ins Gras streuen, wenn ihn das noch so stark aufregt. Aber mit fünf Monaten wäre es sinnvoll, da noch etwas mehr zu machen und gezielt Hundebegegnungen zu trainieren. Er kommt nun bald in die Pubertät und du möchtest nachher sicher keinen ausgewachsenen Hund mit Aggressionsproblemen haben. Eine Junghundegruppe in einer Hundeschule wäre bestimmt nicht verkehrt. Da wird geübt, aber auch gespielt. Und such dir nette Hunde, mit denen du vielleicht zusammen spazieren gehen kannst.

  2. Hallo,
    Netter Beitrag – nur leider finde ich es ein wenig „zu einfach“ geschrieben.
    So auf sie Art “ hey wendet einfach die Gegenkondi an und euer Hund wird im Nuh ein toller sozialverträgliched Kumpel“.

    Was man bedenken sollte,, die Gegenkondi ist mit einer der schwersten und fehlerhaftsten Interventionstechniken im Hundetraining und kann bei selbstversuchen super schnell nach Hinten losgehen.

    Über Desensibiliesierung in Verbindung mit einer Umkondi / Gegenkondi kann man auch sehr große Erfolge erzielen.
    Je nach Aggressivität kann ich auch mit Korrekturen arbeiten isw…
    Schließlihh arbeite ich doch an der Habituation.

    Ich finde es schade das du auf sowas hier gar nicht eingegangen bist.
    Zudem muss ich auch sagen, das ein anpusten in das Gesicht des Hundes eh schon als unangenehm empfunden wird. Jeder Hund reagiert dabei anders, und dieser hier ist nicht aggressiv (siehe weit geöffnetes Maul und lang gezogene Maulspalte am Anfang, des Videos. Er steht nicht starr und dixiert seinen Gegner sondern ist aufgedreht und bewegt sich sehr explorativ).

    Gruß, Carola mit Deco und Pippa

    • Hallo Carola,

      nun habe ich mir so viel Mühe gegeben, möglichst wenig Fachbegriffe in meinem Artikel zu verwenden, damit es jeder versteht. Und nun kommst du mit so einem Kommentar. 😀

      Ich bin nicht der Meinung, dass Gegenkonditionierung eine der schwersten „Interventionstechniken“ ist. Und nach „hinten losgehen“ tun bei Aggressionsverhalten eher die Strafen, denn diese verstärken die Emotion ins Negative und veranlassen den Hund, lediglich sein Verhalten bzw. Ausdruckverhalten zu unterdrücken. Das ist aber nicht gewünscht, denn wir wollen einen Hund, der verlässlich ist, der seinen ehrlichen Ausdruck behält, sodass wir ihn weiterhin gut einschätzen können.

      Das heißt natürlich nicht, dass man bei jedem Hund gleich mit Gegenkonditionierung arbeiten muss. Ich habe oben ein Beispiel ergänzt, dass hoffentlich deutlicher macht, wann sie sinnvoll ist, wann nicht und wann eine einfache Korrektur angebracht ist.

      Die Videoarbeiten für den Jack Russell-Film haben nicht zeitgleich mit dem Training begonnen. Das ist deutlich zu sehen, da er zur Trainerin bereits einen Bezug hat. Er ist aufgedreht, da hast du Recht, und er steht völlig unter Stress. Das, was er in Sekunde 40 zeigt ist allerding auch kein Spielen mehr. Übrigens ist nicht jeder aggressive Hund starr und Mundwinkel geben keinen Aufschluss darüber, OB ein Hund aggressiv ist, sondern darüber WELCHE FORM der Aggression er zeigt.

      Liebe Grüße
      Manuela

      Man KANN mit Korrekturen arbeiten, SOLLTE es aber NICHT bei einem aggressiven Hund.

      • Ich habe nichts über eine Strafe geschrieben oder gesagt das man damit alles geregelt bekommt.

        Wenn du über aggressive Hunde schreibst, dann würde ich aber auch genau erklären in welchem Aggressionslevel er sich befindet.
        Ob ein Hund sich im Kommentkampf oder Erstkampf etc. befindet erkennt man sehr wohl an der Mimik und Gestik !!!! Sprich über Ohren, Rute, Maul, Augen etc. !!!

        Und ich bleibe bei meiner Meinung, bei einer Gegenkonditionierung arbeite ich am Gefühl des Hundes – und dieses ist die schwerste Technik im Hundetraining.
        Sorry, aber wer was anderes sagt – der….

        • Es ist völlig irrelevant, in welchem Aggressionslevel er sich befindet. Es ist sogar völlig irrelevant, um welche Art der Aggression es sich handelt.
          Denn sie alle verbindet eine unangenehme Emotion, die DU ändern kannst.

          Im Übrigen wenden wir KEINE Interventiontechniken an und arbeiten NICHT an der Habituation. Wir arbeiten mit Lebewesen – mit Mensch UND Hund. Vergiss das nicht.

          PS: Ich habe gelesen, dass du dich in einer Hundetrainerausbildung befindest.
          Sollte der Schwerpunkt dieser Ausbildung darin bestehen, mit Fachbegriffen um sich zu werfen, kann ich dir nur raten, das Gespräch mit deinen Ausbildern zu suchen. Du wirst später Menschen mit Hunden trainieren und musst in der Lage sein, dich verständlich auszudrücken. Ich weiß von vielen jungen Trainerkolleginnen, dass sie sich einige da anfangs aus Unsicherheit etwas hinein steigern und versuchen, ihre noch fehlende Erfahrung und Sicherheit mit dem Gebrauch von Fachvokabular zu überspielen, deren Zusammenhänge sie selbst noch nicht richtig verstanden haben. Das macht aber wenig Sinn. Konzentriere dich darauf, Erfahrung zu sammeln, die über Praxistage während der Ausbildung und normalen Hundeschulbetrieb hinaus gehen.

          • Hallo,,ich habe ein großes Problem beim Gassi gehen sobald Hund in sicht ist.Mein Collie Rüde-3 Jahe Alt wird so Agresiv , dass er auf keine kommandos mehr hört, zieht und Bellt,
            beisst um sich herum und schnappt sogar nach mir,Leckerlis interessiren im in dem Moment nicht,er ist wie im Trance.Er reagiert in dem Moment auf nichts😢

          • Stell die Frage mal hier in unserer Facebook Gruppe. Da wird die meist sehr schnell mit einer Diskussion geholfen: https://www.facebook.com/groups/hundeerziehung.fb

          • Hallo Opara,
            im Grunde musst du die Entfernung finden, die dein Hund noch verträgt bzw. bei der er noch ansprechbar ist. Dann den Blick dorthin bestätigen. Das ist nicht so ganz einfach und da kann ein Trainer helfen. Das Schnappen ist eine Übersprungshandlung, heißt also nicht, dass er dir etwas Böses will, sondern es entsteht aus dem Frust und der Aufregung der Situation.

    • Hallo wir haben einen 7monate alten west Highland rüde wir sind total unglücklich mit ihm vorher hatten wir ein westi Mädchen mußten sie mit 15jahren über die regenbogenbrücke gehen lassen nun zu dem rüde er hat mich schon gebissen gibt nichts her was er hat lässt sich nicht mehr ins maul sehen ist total böse mit mir will immer nur zuschnappen

      • Schon mal bei einem guten Hundetrainer gewesen? Hier auch mal 2-3 durchprobiert und die nach Hause kommen lassen in seine Umgebung?

  3. Die Trainerin im Film ist Sophia Yin, renommierte Hundetrainerin und Tierarztkollegin, leider lebt sie seit 2014 nicht mehr. Ihre Arbeit jedoch wird bleiben und ist beispielhaft, kann nicht oft genug betont werden. Der noch ungeübte Laie sollte sich tiefer mit der Materie befassen, ihre und andere gleich ausgerichtete (!) Bücher und Filme studieren, dann wird das Ganze klarer. Der Weg ist auf alle Fälle der richtige – Trainieren, statt Dominieren (oder wie gerne mit „Korrigieren“ fälschlich verniedlicht) muss das Ziel sein, alle Untersuchungen der jüngeren Vergangenheit und auch der gesunde Menschenverstand weisen nur diesen einen Weg. Machen Sie weiter mit Ihrer Aufklärungsarbeit, Manuela, es gibt noch einiges zu tun ! frdl. Gruß

  4. Hui, das ist aber eine tolle Beschreibung! Sehr interessanter Ansatz – damit kann man tieferen Aggressionen ja sogar vorbeugen.
    Bella beispielsweise rümpft die Nase bzw. zieht ganz, ganz leicht die Lefzen hoch, wenn man ihr (spaßeshalber, ich weiß, dass das nicht nötig, sondern bloß albern ist) mit dem Finger auf die Nase stupst. Wenn ich das mit der Gegenkonditionierung sozusagen wie einen unserer Tricks aufbaue, dann hat sie bestimmt irgendwann den gleichen albernen Gedanken beim Nase-Stupsen wie ich 🙂

    • Oder du akzeptierst es einfach, dass sie es nicht mag, weil sie auch ein eigenständiges lebewesen ist und lässt es! So ein unnötiger käse…

      • Dem stimm ich zu.
        Genauso unnötig halte ich den unglücklich gewählten Aggressionsauslöser für den Jack Russell. Ich weiß, es geht dort um die Demonstration der Methode, aber man muss dafür ja nicht unbedingt einen Aggressionsauslöser wählen, den man an sich keinem Hund ständig absichtlich aussetzt (wenn doch, sollte man eher an sich selbst arbeiten).

        Abgesehen davon betrachte ich die Gegenkonditionierung als durchaus sinnvoll.

  5. Wow! Toller Blog und grandioser Beitrag! Ich finde die Idee total interessant, und kann durchaus glauben dass das einigen Hunden helfen würde 🙂 Unserer ist nicht agressiv, rüpelt nur ab und zu mal, aber die Theorie werd ich mir auf jeden Fall merken 🙂

  6. Grundsätzlich stimmt erstmal vieles was hier steht. Dennoch funktioniert die Gegenkonditionierung in sehr vielen Fällen auch nicht. Grundsätzlich sollte ich immer erstmal schauen, wieso ein Problem besteht und ob ggf. die Beziehung zwischen Mensch und Hund auch ihr Beisein dazu trägt.

    Gerade unsichere Hunde brauchen einfach Anleitung, was es zu tun gibt und was nicht. Die angesprochene Korrektur finde ich super, denn hier mangelt es bei vielen „Konditionierern“, die verlernt haben, bzw. es schon als Gewalt ansehen, dem Hund Grenzen zu setzen.

    • Hallo Alexander,
      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Meine Erfahrung ist eine ganz andere. Die Gegenkonditionierung halte ich für das wichtigste und erfolgreichste „Werkzeug“, wenn man es so nennen möchte.
      Ich finde es immer schade, dass viele meinen, man müsse sich für eines entscheiden – Kommunikation oder Konditionierung. Das eine schließt das andere aber doch nicht aus.

  7. Hallo Manuela,
    danke für den tollen Artikel.
    Mein Timmy (Yorkshire aus Spanien) reagiert auf wenige (große) Hunde sehr agressiv. War er ohne Leine, weil sie plötzlich um die Ecke kamen, ging er sie massivst (mit wildem Geknurre, auch ein Jaulen ist dabei und versuchte, ihnen in die Hinterläufe zu beissen) an. Er ist kaum zu bändigen und und regelrecht ausser sich, auch wenn ich Umwege laufe. Auch im Haus flippt er aus, wenn sie auf der Straße vorbeigehen.
    Wie sieht da die Korrektur/das Abbruchsignal in etwa aus. ‚Nein‘ oder ‚Aus‘ in scharfem Ton bringen null.
    Es wäre toll, wenn Du mir ein paar Tips geben könntest.
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Ruth mit Timmy

  8. Unsere Elif ist auch obwohl wir viel in der Richtung machen manchmal immer noch angespannt wenn wir beim spazieren andere Hunde begegnen. Werde das auf jedenfall austesten. Schön das du auch gleich noch das Video mit eingepflegt hast so ist es sehr gut informativ aufbereitet. Viele Grüße Victor

  9. Guter Beitrag. Wenn man die Ursachen und Auslöser kennt, versteht man seinen Vierbeiner viel besser und kann sich in diesen hineinversetzen, was und einige Missverständnisse erspart. Hoffe der Blog hier wird wieder so aktiv wie im Jahre 2013

  10. Danke für den tollen Artikel, hier muss wirklich noch sehr viel passieren, bis das flächendeckend verstanden wird. Daher ist es toll, so verständlich formulierte und daher auch für Laien wie mich verstehbare Texte zu dem Thema zu lesen. Ich habe einen sehr ängstlichen Hund aus Rumänien, der sehr schnell an mir zweifeln würde, wenn ich ihn mit Ärger, Wut und Drohungen erziehen würde. Daher gehe ich auch den Weg der gewaltlosen Erziehung – auch vorher war ich natürlich meinen anderen Hunden gegenüber nicht gewalttätig, aber sehr wohl gab es mal ein strenges Wort. Nach meiner Erfahrung ist diese neue Trainingsmethode (oder besser: diese gewaltfreie Art, mit Hunden zu kommunizieren) viel wirkungsvoller als die althergebrachte „Ich Mensch/du Hund“-Methode. Aber sie muss erst im Gehirn des Menschen verstanden und geübt worden sein, bis sie auch beim Hund erfolgreich ankommen kann. Mit anderen Worten: Es hat bei mir ein Bisschen gedauert, bis ich das richtige Timing hatte und auch gesehen habe, worauf es ankommt. Sobald man den eigenen Hund fehlerfrei einschätzt und im richtigen Moment richtig reagiert, ist die gewaltlose Erziehung besser und auch schneller, sowie nachhaltiger, als die althergebrachte Methode. Wie in so vielen Fällen, ist nicht die Methode schlecht, sondern sie wird angewandt, bevor man sie richtig verstanden hat, oder wird von einem Trainer gezeigt, der sie selbst noch nicht richtig versteht, sondern anwendet, weil sie vom Kunden verlangt wird.

  11. Hallo Manuela, wie Du Dir denken kannst, hab ich auch ein Problem und zwar mit meiner 6 Jahre alten Yorki Dame. Ich glaube das bei der Hundehaltung bzw Erziehung kein “ kann er manchmal ,oder macht er ab und zu“ gibt. Ich denke, es gibt nur kann er oder kann er nicht So nun zu meinem Problem oder Problemen 😉 Leinenführigkeit gleich null. Andere Hunde : wird aggressiv…einfach so..beisst auch zu. Sie darf bei uns nicht in die Küche, nicht in die Betten oder Sofa, ausser…wir erlauben es ihr. Es macht einfach keinen Spaß mehr mit ihr Gassi zu gehen ganz im Gegenteil..es kotzt mich richtig an. Würde sie gerne Mal laufen lassen oder mit anderen Hunden spielen lassen…ist unmöglich..bis auf 3 oder 4 Hunden bei uns in der Gegend ..denen tut sie nichts.. super..;-)
    Menschen draussen ignoriert sie ..ist aber falls jemand näher kommt schon misstrauisch. Auch lässt sie sich nicht gerne von fremden Anfassen..man merkt sie fühlt sich nicht wohl bzw ist ängstlich, deswegen lasse ich es auch nicht zu unterbinde es.
    Wenn es bei uns an der Tür klingelt, ist sie die erste die davor steht und Blickkontakt sucht damit ich die Tür öffne…mache es aber seit einigen Monaten so, ich öffne erst die Tür, sobald sie auf ihren Platz liegt ;-)..
    Vielleicht bin ich schon auf dem richtigen Weg..oder auf dem Holzweg 🙂
    Jedenfalls, das größte Problem ist Gassi gehen … schrecklich. Hab ihr auch einen Maulkorb gekauft, denn ich finde, bevor sie wieder mal zubeißen sollte, Versuche ich es wenigstens auf diese Art zu verhindern, damit wenigstens niemand verletzt wird. Freue mich auf eine Antwort…LG Tanja

  12. Martina Ameisbichler

    Hallo liebe Manuela, unsere 2 jährige Hündin schnappt immer wieder auf Kinder, insbesondere wenn sie sie streicheln. Sie erstarrt kurz und fährt dann ziemlich aggressiv hin. Wenn die Kinder im Garten herumtollen ist es auch schon vorgekommen dass sie einfach auf diese losgeht.
    Letzte Woche ist es dann soweit gekommen dass sie ein sehr gut bekanntes Mädchen, Freundin meiner Tochter, ins Gesicht gebissen hat. Allerdings lag die auf ihrem Platz und das Mädchen näherte sich unserer Hündin mit dem Gedicht voran. Ich weiß nicht wie es zuging, denn ich war nicht im Raum. Das Mädchen hatte einige Bissstelken und wurde im Krankenhaus versorgt.
    Nun sind wir ratlos und trauen unserer Hündin natuerlich immer weniger, da sie unberechenbar scheint. Was passt ihr nicht?
    Bei uns sind immer sehr viele besuchskinder, die ich naturlich in letzter Zeit immer weniger mit dem Hund in Kontakt brachte da ich große Angst hatte… dass etwas passiert. Wir sperrten den Hund weg um etwaige Vorfälle zu vermeiden.
    Wir lieben unseren Hund sehr …. jedoch gehen die Kinder vor.
    Bitte um deine Hilfe.
    Lg martina

    • Hallo liebe Martina,

      das liest sich ganz gruselig.
      Sorge bitte dafür, dass deine Hündin erstmal nicht mit fremden Kindern zusammen kommt. Unbeaufsichtigt schon mal gar nicht. Und holt euch unbedingt einen Hundetrainer ins Haus. Hier findest du eine Liste. https://ibh-hundeschulen.de/hundeschulen Vielleicht findest du da jemanden aus eurer Umgebung, der passt.
      Euer Hund ist doch nicht unberechenbar. Sie zeigt doch ganz deutlich, dass sie nicht von Kindern bedrängt werden möchte. Was soll sie denn noch machen, um es euch zu zeigen. Akzeptiere es und halte die Kinder von ihr fern.

  13. Danke für deinen tollen Artikel- er bestätigt so sehr mein neues Verhalten..hätte ich den nur schon vor ein paar Jahren gelesen. Wir haben leider einen leinenaggresiven Hund, der mittlerweile auch ohne Leine andere Rüden ziemlich doof findet und das auch deutlich macht. Hintergrund ist, dass er in seinen 9 Jahren 4x böse angegriffen wurde und nun einfach die Nase voll hat und aus Angst so reagiert. Ich habe mich damals wahrscheinlich auch nicht richtig verhalten, sonst wäre es heute wohl nicht so schlimm. Wir haben viel versucht -auch unter Anleitung vom Trainer- wie Absitzen, Leckerlie geben, Straßenseite wechseln….nichts davon half. Letztes Jahr kamen wir drauf, dass wir einfach einen viel größeren Reiz setzen müssen, als der andere Hund. Und da fiel uns sein Ball ein. Wir hatten das Ballspielen vor Jahren nahezu eingestellt, da er völlig verrückt danach war. Mit dieser neuen Gegenkonditionierung geht es mittlerweile ganz o.k. Das heißt, sehen wir einen Hund, und unser Hund den anderen Hund werfe ich ihm, den Ball vor die Füße. Er kaut darauf rum und geht ohne Bürste weiter. Geht natürlich bislang nur, wenn der Hund eine gewisse Distanz hat und NICHt freiläuft. ABER wir konnten gar nicht mehr in Ruhe weiterlaufen, wenn der anderen Hund nur sichtbar war. Jetzt kommen wir bei einem Abstand von ca 4-5m an ihm vorbei. Und er schaut nach dem er den Hund gesehen hat, mittlerweile auch schon mal mich an in freudiger Erwartung 🙂 (Nicht immer aber eben immerhin schon manchmal) Im Freilauf bekommt er allerdings den Ball nicht…wenn da ein anderen Hund kommt, verteidigt er seinen Ball. Darum lassen wir ihn nur los, wenn ich den anderen Hund kenne und weiß dass alles gut geht. Vielleicht auch der falsche Weg, aber eine erneute Beißerei muss nicht sein……Ich bin nur gespannt, ob wir irgendwann wieder mit ihm normale Wege gehen können, ohne immer den Herrman erwarten zu müssen……

  14. Mir alles zu einseitig. Ich bin der Meinung man muss von Hund zu Hund entscheiden welche Trainingsmethode passend ist.

  15. Hallo zusammen,
    Ich habe vor 3 Monaten einen Hund aus Spanien adoptiert. Sie ist jetzt 14 Monate alt. Vor einem Monat begann sie Besucher im Wohnzimmer anzuknurren und versuchte diese zu beißen. Wir haben dieses „Problem“ sehr schnell in den Griff bekommen indem wir sie einfach an der Leine aus dem Zimmer führten und nach wenigen Minuten wieder hinein holten. Wir mussten dieses Prozedere nur 6 mal machen und nun spielt sie mit Gästen.
    Mein neues „Problem ist nun dass sie beim Spielen mit anderen Hunden immer rabiater wird. Heut morgen legte sich der Spielgenosse auf den Rücken doch Stein Hund ließ nicht ab und biss ihm ins Ohr. Ich weiß nicht wie ich mich richtig verhalten soll. Möchte sie ja auch nicht ständig an der Leine führen.

    • Hallo Olaf,

      dafür solltet ihr euch einen Trainer holen bzw. besuchen. Wenn du keinen findest oder dich nicht entscheiden kannst, schick mir gerne deine PLZ (veröffentliche Ich natürlich nicht). Dann schicke ich dir eine Liste mit guten Trainern aus deiner Umgebung.

  16. Hallo,

    Wir probieren die beschriebene Gegenkonditionierung bei unserem Hund nun schon seit einiger Zeit auf Empfehlung einer Hundetrainerin. Er reagierte prinzipiell mit Aggression als „Verteidigung“ sobald ihm Artgenossen zu Nahe kahm. Die Konditionierung hat auch relativ schnell sehr gut geholfen, sodass er gelernt hat, wenn ein anderer Hund uns entgegen kommt, mach ich Sitz, nehme Blickkontakt zu Herrchen/Frauchen auf und warte bis er vorbei ist, dann krieg ich einen Keks. Soweit, so gut. In letzter Zeit haben wir jedoch Schwierigkeiten, weil ein oder zwei groessere Hunde (Er wurde vor einigen Jahren als er ca 1 Jahr alt war gezwickt von einem groesseren Artgenossen im Park) die nicht angeleint sind an ihn ran kommen. Die Besitzer waren meist relativ weit weg, sodass ich Ihnen nicht zurufen konnte/ die Situation abwehren. Unser Training hat seither wieder Rueckschritte erfahren. Habt ihr Tipps in Richtung was wir noch machen koennen? Seitens der Hundetrainerin wurde uns nun empfohlen die Stellen im Park wo man Hunde ohne Leine antrifft zu meiden, was uns an unserem derzeitigen Wohnort schon einigermassen einschraenkt…

    LG

    Rachel

  17. Claudia Gaertner

    Hallo,
    ich habe zwei Wolfhündinnen 4 und 2 Jahre. Beide sind zu Hause total tiefenentspannt und die vollen Kampfschmuser. Die Ältere ist auch draußen eine ganz Brave zu anderen Menschen, sie mag eigentlich jeden und lässt sich von jedem streicheln – auch sehr gerne von Kindern. Die Jüngere mag Kinder überhaupt nicht! Sie würde jedem Kind hinterher jagen und vermutlich auch beißen, wenn ich sie nicht ganz fest an der Leine hätte. Selbst wenn ich ein Baby auf dem Arm habe (von Bekannten) würde sie gerne in die Beinchen zwicken! Sie ist draußen ein eher ängstlicher Hund und nur mutig, wenn die Ältere dabei ist. Habt ihr bitte eine Idee, wie ich ihr die Aggression gegenüber Kindern nehmen kann? Ich habe wirklich Angst, dass mal was passieren könnte…. mit einem Stromhalsband kann ich mich nicht anfreunden, ich fürchte das hätte bei ihr wahrscheinlich eher die gegenteilige Wirkung.
    Danke schon mal. Claudia

  18. Andrea Hilpert-Voigt

    Hallo,

    was mache ich denn, wenn es keine Vorzeichen gibt? Mein Hund springt manche Menschen unvermittelt aber aggressiv an und an anderen geht er ohne nach ihnen zu sehen weiter. Ich habe den Auslöser bis jetzt nicht ermitteln können. Was ich sagen kann ist, dass er ängstlich ist und Probleme mit manchen Dingen hat, die er nicht kennt. Auch ist er bei fremden Menschen sehr vorsichtig, bevor er Vertrauen fasst und sich zum Beispiel von ihnen Anfassen lässt. Bei manch anderen Menschen wiederum ist er sofort Freund. Und wenn er Freund ist kann man alles mit ihm machen. Bis jetzt konnte ich ihn zum Glück immer noch rechtzeitig zurückreißen und es ist nichts passiert. Er kam als 7 monatiger Welpe aus Spanien und ist seit 2 Jahren bei uns.

    • Hallo Andrea,
      suche dir dafür am besten Hilfe von einem Hundetrainer.
      Ja, ich weiß, es gibt diese Hunde, bei denen die Vorzeichen kaum wahrnehmbar sind. Auch ich habe Hunde kennen gelernt, die nur kurz und minimal innehalten und dann loslegen. Und wenn man den genauen Auslöser nicht kennt, ist es natürlich sehr schwierig, gezielt daran zu arbeiten.

    • Danielle Müller

      Hi Andrea

      Wir haben auch einen ängstlichen Hund aus Spanien, der im selben Alter zu uns kam und die gleichen Probleme hat. Wir arbeiten auch bereits mot einer Hundetrainerin. Gerne können wir uns mal dazu austauschen, wenn du Lust hast, vielleicht können wir uns ja auch unterstützen. Schreib mir doch an danielle.mueller@hotmail.com.

      LG
      Danielle

  19. Christine Burger

    Ich habe immer wieder Pflegehunde aus dem Tierschutz, derzeit habe ich eine Hündin die nach etwas 2 Jahren ihr zu Hause verloren hat. Dort lebte sie mit 2 anderen Hunden zussammen und wurde als verträglich beschrieben. Das kann ich aber nicht unterstreichen, wenn ich mit ihr in Hundezonen bin, wo sie frei laufen kann und ein anderer Hund kommt in die Hundezone beschnüffelt sie ihn mal und bei vielen Hunden kommt es dann vor, daß sie agressiv auf sie losgeht. GSD nicht bei allen, sie hat dort sogar eine Hundefreundin mit der sie sich gut versteht.Oft geht sie nachdem beschnüffeln weg und ich denke, ok das ist ein Hund mit dem sie sich versteht, der Hund macht ein paar Schritte und sie stürmt zähnefletschend auf ihn los. Sie hat deswegen auch immer einen Beißkorb oben. GSD ist sie eine folgsame Hündin, sodass ich sie wenn sie noch nicht in voller Ekstase ist, rufen kann, ich gehe in die andere Richtung und rufe ihren Namen und komm. Das funktioniert. Sie wäre auch eine verspielte Hündin und durch ihr Verhalten kann sie das aber nicht ausleben, was ich schade finde. Ich würde ihr gerne helfen. Sodass sie dann auch leichter ein schönes fixes zu Hause finden kann.

  20. Mein Jack Russel Terrier Snoopy (kastriert, da aus Tierschutz) hat eine Labradorhündin Joyka als Freundin.
    Unsere Grundstücke sind nebeneinander und die Hunde spielen öfters am Tag zusammen in einem der beiden Grundstücke oder hinter den Grundstücken auf einem Weg. Mein Rüde dominiert die Hündin, aber wenn es ihr zuviel wird, gibt es auch mal einen Klaps von ihr. Bis dahin ist alles gut. Beide Hunde sind sehr verträglich zu Artgenossen, egal welche Rasse und Größe. Wenn ein fremder Hund in ihr Revier kommt, rennt Snoopy zu dem fremden Hund und checkt die Lage. Wenn Joyka ebenfalls zu dem fremden Hund rennt und ihn beschnuppert, geht Snoopy dazwischen, scheucht Joyka weg und bellt den fremdem Hund an. Wir denken es ist Eifersucht und wissen nicht wie wir damit umgehen sollen. Dieses Verhalten wird immer schlimmer. Wir nehmen ihn dann meistens weg und sperren ihn in unser Grundstück, wissen aber, dass dies nicht die Lösung sein kann.

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