„Tut denen das gar nicht weh?“ – von Achtsamkeit und Mitgefühl

„Doch“, antworte ich meinen Kindern. „Aber viele Menschen merken es nicht oder es ist ihnen egal.“ Wo sind Achtsamkeit und Mitgefühl geblieben?

Achtsamkeit Hund

„Er hat keinen Freund!“

Letzte Woche war ich mit meinen Kindern auf einer Geburtstagsfeier eingeladen. Vier Erwachsene und sechs Kinder in einem Wohnzimmer – die Hölle. Und inmitten dieser Hölle, auf dem Fußboden, ein Käfig.

Darin lebt Bolle, ein Meerschweinchen. Acht Jahre lebt er nun schon so. Alleine und inzwischen so abgestumpft, dass ihm nicht einmal ein Kindergeburtstag mehr etwas auszumachen schien. Er saß mitten im Käfig, mümmelte sein Heu und beobachtete das Geschehen.

„Er hat keinen Freund!“ flüsterte mir meine kleinste Tochter mit Tränen in den Augen zu. Ich nickte nur zurück. Wieder einmal. Denn seit ich Kinder habe muss ich sowas nicht mehr nur mit ansehen, sondern mich auch ständig für andere rechtfertigen.

„Tut das nicht weh?“

Kinder legen sich auf den Familienhund, sodass der nur noch zappelt. Zur Begrüßung wird der Hund in den Schwitzkasten genommen bis er nur noch nach Luft schnappt. Danach darf er mit den vorpubertierenden Kindern um die Häuser ziehen oder mit der kleinen Tochter, die den winzigen Hund fröhlich hüpfend bei jedem Sprung vom Erdboden hebt. Die Antwort von den Eltern, wenn ich sie mal ganz höflich durch die Blumen darauf anspreche: „Ach, der muss sich hier auch mal seinen Lebensunterhalt verdienen. Zum Glück ist er ganz lieb. Die Kinder können wirklich alles mit ihm machen.“

Am häufigsten aber sieht man die in der Leine hängenden Hunde, natürlich mit Halsband, die alle fünf Meter mit einem Schwung zurück gerissen werden. Oder die schon mit Halti laufen, die Leine natürlich nur an diesem dran. Warum merken die Halter nicht, was sie tun?

Und jetzt wird das Wetter schön. Dann geht es hier auf dem Land wieder los. Die alten Bauern und Rentner setzen sich auf ihre Fahrräder und machen Touren durch die Dörfer. Einen halben Kilometer hinter ihnen trottet mit letzter Kraft und morschen Knochen ihr mindestens genauso alter Hofhund hinterher. Nicht dass die Herren mal nach hinten gucken, den Abstand verringern oder ihre Strecken kürzen würden.

„Warum machen die das?“

Ja, warum? Weil sie es nicht mehr merken? Oder weil es ihnen egal ist?

Zum Weiterlesen (um es wenigstens beim eigenen Hund anders zu machen

*Wenn Hunde lachen*
Die Autorin, Hundetrainerin und Kommunikationsexpertin, erklärt, wie ihr mit Achtsamkeit und dem emotionsfreiem Bewerten von Situationen euer Zusammenleben mit Hunden verändert.

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Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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