Silvesterangst beim Hund – so haben wir sie im Griff

Geräuschangst findet an Silvester bei vielen Hunden ihren Höhepunkt. Auch unser Hund Muffin hat damit so seine Probleme. So läuft für uns Silvester ab.

Silvesterangst Hund

Als Muffin vor einigen Jahren bei uns einzog, war seine Angst vor Gewitter und Silvester schon bekannt. Nicht immer entsteht solch eine Geräuschangst durch traumatische Erlebnisse. Da er aber bis zu seinem 3. Lebensjahr an der Kette war und dem schutzlos ausgesetzt war, kann es natürlich gut sein, dass sie in dieser Zeit entstand.

Anfangs war seine Angst schon recht stark ausgeprägt. Sobald es gewitterte, wurde er unruhig. Abwechselnd lief er umher oder hinter uns her oder versteckte sich irgendwo unter dem Tisch, am liebsten irgendwo an unseren Füßen.

Silvester war dies natürlich noch extremer. Ab frühen Abend, wenn schon vereinzelt Knaller zu hören waren, ging er nicht mehr freiwillig in den Garten. Rund um Mitternacht ließ er sich auch mit den leckersten Knabbersachen nicht mehr ablenken.

Was Silvester betrifft, passen wir beide super zusammen. Ich selber hasse dieses Spektakel mindestens genauso und zumindest an diesem Abend auch jeden Menschen, der so ein Teil anzündet. Es ist für mich ein richtig ätzender Jahresabschluss, auf den ein trister Jahresanfang folgt, der nie anders als grau ist und an dem die Natur wie ausgestorben scheint. Mein Mitgefühl gilt in dieser Nacht vor allem den Wildtieren, die diesem Wahnsinn ausgesetzt sind.

So machen Muffin und ich uns einen schönen „Wir hassen Silvester über alles Tag“. Gegen frühen Mittag fahren wir irgendwohin, wo wir in Ruhe spazieren gehen können. Danach geht es nur noch in den Garten.

Sobald es anfängt zu dämmern, machen wir unsere Außenjalousien runter. So ätzend wie diese Dinger auch sein können, an Silvester bin ich froh, dass wir sie haben. Abends essen wir gemeinsam als Familie. Wenn es dann schon knallt, fällt mir zufällig auch mal was vom Essen runter.

Sobald in der Ferne die ersten Knaller ertönen, mache ich unseren Relaxodog an. Der Relaxodog war der beste Kauf seit Jahren. Ich hätte nie gedacht, was so ein kleines Teil bringt, ganz ohne dass wir irgendwas wie Entspannung konditioniert hätten. Es funktioniert bei uns auch so einwandfrei.

Um 23.30 Uhr gehen wir nochmal zu den Kaninchen und verteilen dort kleingebröseltes Knäckebrot und andere Sachen, die es sonst selten gibt. Die Hälfte davon klaut der Hund, wir holen nochmal Nachschub und um 23.45 Uhr beginnt unsere YouTube-Zeit. Wir beiden sitzen dann gemeinsam auf dem Sofa vor dem Fernseher und hören bis 0.30 Uhr lautstark Musikvideos.

Silvester fertig.

Von der Angst merkt man Muffin inzwischen gar nichts mehr an. Manchmal hebt er nochmal den Kopf, wenn es knallt. Wie es bei Gewitter ist, kann ich gar nicht sagen, denn das haben wir hier selten. Oder ich bemerke es nicht. Aber wenn, reicht auch hier das Einschalten vom Relaxodog.

Natürlich weiß ich, dass es viel extremere Formen der Geräuschangst haben als wir sie haben. Meine erste Hündin Eika zum Beispiel war so ein Fall. Bei ihr reichte schon ein Gewitter aus der Ferne und sie stand zittern in der Ecke und hat die Wand angestarrt. Silvester und Gewitter hat sie mit mir im Bett unter der Bettdecke verbracht. Dort fühlte sie sich sicher. Bei solchen Hunden wird ein Relaxodog nicht ausreichen. Aber es gibt schließlich noch weitere Möglichkeiten, wie Bachblüten (ja, ich glaube an ihre Wirkung), Adaptil, Zylkene, Sileo oder was weiß ich. Unsere Nachbarn zum Beispiel campen jedes Jahr an Silvester an einer Autobahnraststätte. Jeder muss für sich und seine Hunde seinen eigenen Weg finden.

Zora ist da ganz anders. Aufgewachsen in den Bergen Griechenlands ist Gewitter für sie etwas Alltägliches. Sie legt sich bei Sturm und Gewitter auch gerne in den Garten. Wie ist es denn bei euch und euren Hunden?

Weitere Informationen wie ihr mit der Angst von euren Vierbeinern umgehen könnt, findet ihr in diesen Beiträgen:

Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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Ein Kommentar

  1. Evelyn Zielinski

    Mein Hund kam mit 5 Wochen zu mir. Er sollte aus dem Kofferraum verkauft werden. Er lebte 2 JAHRE mit einem Beagle zusammen. Seit Er nicht mehr lebt kamen viele Ängste zum Vorschein. Sie hat vor vieles Angst. Gewitter , auch wenn etwas runterfällt vor allen Dingen Geräusche von Autos oder Motorräder. Sie läuft wieder willig auf der Straße. Sie versucht immer um zu drehen und zieht. Seit ein paar Wochen will Sie nicht mehr im Dunkel runter, weil ein paar Kinder geknallt haben. Ich weiß nicht wie ich Ihr helfen kann. Ich leide mit Ihr.

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