Der Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand beim Hund, der bei Unfällen aber recht häufig eintritt. Lest hier, wie ihr einen Schock beim Hund erkennt und richtig erste Hilfe leistet.
Was ist ein Schock?
Ein Schock beschreibt einen lebensbedrohlichen Blutdruckabfall, bei dem die im Körper zirkulierende Blutmenge nicht ausreicht, um den Blutbedarf zu decken.
Das führt dazu, dass Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden können. Da Blut dazu dient, die Organe mit Sauerstoff zu versorgen, ist die Folge ein Sauerstoffmangel. Das wiederum führt zu einer Schädigung bis hin zum Absterben lebenswichtiger Organe.
Der Schock beim Hund und seine Formen
Hypovolämischer Schock
Der hypovolämische Schock ist die häufigste Schockform beim Hund. Er wird auch Volumenmangelschock genannt, denn er kann eintreten, wenn ein großer Verlust von Flüssigkeit, Blut oder Plasma vorliegt. Das ist zum Beispiel bei starken Blutungen der Fall, bei großflächigen Verbrennungen, aber auch bei Erbrechen und Durchfall. Außerdem ist es diese Art von Schock, die bei spät erkannten Darmverschlüssen sowie Magendrehungen eintritt.
Anaphylaktischer Schock
Der anaphylaktische Schock ist die schwerste Form einer allergischen Reaktion. Der Körper des Hundes reagiert übermäßig auf das Allergen und es kommt zu einer Weitstellung der Gefäße. Dies wiederum führt zum Abfall des Blutdrucks.
Neurogener Schock
Der neurogene Schock betrifft vor allem Hunde mit Traumaverletzungen im Kopfbereich sowie Verletzungen des Rückenmarks. Auch das bewirkt eine Weitstellung der Blutgefäße, sodass diese durch das vermehrt vorhandene Volumen nicht mehr ausreichend mit Blut gefüllt ist. Auch Situationen, die einen Hund in große Panik oder einen extremen Schreck versetzen, können bei diesem einen neurogenen Schock auslösen.
Kardiogener Schock
Der kardiogene Schock des Hundes wird durch eine entgleiste Herzreaktion hervorgerufen. Das kann durch akute Geschehnisse passieren, z. B. durch Unfälle und Verletzungen durch Misshandlung, aber auch als Folge einer bestehenden Erkrankung.
Endotoxinschock
Der Endotoxinschock ist beim Hund das Folgesymptom einer Blutvergiftung. Bakterien (gelegentlich auch Viren oder Pilze) vermehren sich im Körper und werden vom körpereigenen Abwehrsystem bekämpft. Diese Bekämpfung hat ein Freiwerden von Giften zur Folge, was ebenfalls den Blutdruck stört und zum Schock führen kann.
Schocksymptome beim Hund
Die Symptome eines Schock beim Hund sind sehr unterschiedlich. Oft werden Hunde zunächst unruhig und hecheln, werden später aber apathisch. Manchmal kommt aber nur eines dieser Symptome zum Vorschein.
Durch den niedrigen Blutdruck ist der Puls des Hundes flach, schnell und an der Oberschenkelinnenseite kaum noch fühlbar. Die Schleimhäute sind blass und die kapillare Rücklaufzeit (mit Finger auf Zahnfleisch drücken und warten, wie lange es dauert, bis es wieder rot ist) zu lang.
Dadurch, dass die Blutversorgung nicht mehr ausreichend funktioniert, werden Körperanhänge wie Ohren, Pfoten und Beine kalt.
Erste Hilfe für den vom Schock betroffenen Hund
Zunächst solltet ihr versuchen, den Hund zu beruhigen und die Ursachen des Schocks herausfinden. Diese gilt es, wenn es denn möglich ist, zu beseitigen. Das heißt, starke Blutungen müssen gestillt werden. Panische Hunde sollten an einen ruhigen Platz gebracht werden.
Die Seitenlage ist für einen Hund, der an einem Schock leidet, am besten geeignet. Wenn möglich, sollte der Kopf etwas tiefer gelagert als der Rest des Körpers sein.
Haltet den Hund etwas warm (außer, wenn Hitze die Ursache war). Im Schockzustand funktioniert die eigene Regulation der Körpertemperatur nicht mehr ausreichend. Kontrolliert außerdem immer wieder Atmung, Puls und Blutdruck.
Da für einen Hund mit Schock Lebensgefahr besteht, muss dieser schnellstmöglich zum Tierarzt. Am besten lasst ihr jemanden in der Tierarztpraxis anrufen, der euch ankündigt. So können die Praxismitarbeiter schon mit den ersten Vorbereitungen beginnen.
Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.