Passivrauchen tötet Haustiere

Dass Passivrauchen schädlich ist, sollte inzwischen jedem bekannt sein.
Doch trotzdem rauchen viele fleißig weiter in den eigenen vier Wänden.
Ohne Rücksicht auf Kinder und Haustiere.
In den letzten Jahren wurden in mehreren Studien die Auswirkungen von Zigarettenrauch auf Haustiere untersucht – mit schockierenden Ergebnissen!

1998 veröffentlichte die Colorado State University, dass in ihrer Studie bei Hunden in Raucherhaushalten vermehrt Tumore in Nasen und Nasennebenhöhlen auftraten. Hunde mit Nasenkrebs sterben meist innerhalb eines Jahres. Betroffen waren überwiegend langnasige Hunde wie Schäferhunde und Retriever.

Bei kurz- und mittellangnasigen Hunden wie Boxer und Bulldoggen wurde gehäuft Lungenkrebs diagnostiziert, wenn diese bei Rauchern lebten. Die Forscher erklärten es damit, dass die giftigen Stoffe bei kürzeren Nasen schneller und leichter zur Lunge gelangten.

Bei Hunden in Raucherhaushalten ist das Krebsrisiko um 60% höher als bei ihren Artgenossen in Nichtraucherhaushalten.

Noch gefährdeter sind Katzen, weil diese nicht nur den Zigarettenrauch einatmen, sondern schädliche Partikel wie die Karzinogene (krebserzeugende Stoffe) auch über das Putzen aufnehmen.

2007 fand die Universität Minnesota in einer Studie heraus, dass Katzen in Raucherhaushalten Nikotin und andere Giftstoffe im Urin ausschieden. Das bedeutet, dass bei diesen Tieren die Nieren belastet werden und sie anfälliger für Nierenerkrankungen sind.

Im gleichen Jahr entdeckte die Tufts School of Veterinary Medicine während einer Studie einen Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Plattenepithelkarzinom (Mundkrebs) bei Katzen. Auffällig hoch war die Erkrankungsrate bei Katzen, die mit mehr als einem Raucher zusammenlebten bzw. mehr als fünf Jahre in einem Raucherhaushalt lebten.

Fünf Jahre zuvor – 2002 – veröffentlichte die Tufts University die Ergebnisse einer mehrjährigen Studie, bei der Katzen untersucht wurden, die an malignen Lymphomen (bösartiger Krebs des Lymphsystems) erkrankt waren. Bisher ging man davon aus, dass diese ausschließlich durch Leukose verursacht wurden. Doch es konnt außerdem ein Zusammenhang mit Zigarettenrauch festgestellt werden. Lymphdrüsenkrebs führt bei den meisten Katzen innerhalb eines Jahres zum Tod.

Vögel von Rauchern sterben meistens an Lungenentzündung und Lungenkrebs. Außerdem leiden sie häufig an Augen-, Haut-, Herz- und Fruchtbarkeitsstörungen. Sogar das regelmäßige Sitzen eines zahmen Vogels auf der Hand eines Rauchers kann bei diesem Dermatitis und Federrupfen verursachen.

Bei Menschen wirkt Nikotin in geringen Dosen als Nervenstimulanz. Es beeinflusst insbesondere das vegetative Nervensystem, indem es die Ausschüttung von Adrenalin und anderen Hormonen fördert. Größere Mengen Nikotin stören die Reizübertragung der Nervenzellen.

Auch bei Hunden und Katzen hat Nikotin Auswirkungen auf das Nervensystem. Es ist somit durchaus möglich, dass Passivrauchen das Auftreten von Verhaltensauffälligkeiten bei Tieren fördert.

Zum Weiterlesen:

Kleintieronologie

Krebskranke Vierbeiner: Wie wir Menschen mit dieser Situation umgehen

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Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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5 Kommentare

  1. Manfred Steffen

    Hallo Manuela,

    ich bin in rumänien und habe eine 3 jahre alten strassen mischling rüden und kastiert.
    er hat zu viel proteine seit er kastriert ist. und haut probleme. der Tier arzt hier in rumänirn hat ihm 2 spritzen gegeben gegen das sich an der haut beissen. und nun fhlt er sich nicht wohl.
    weist du vileicht woran das liegen kann.

    Herzliche Grüsse Manfred

  2. Hallo Manuela,

    ich selber bin Nichtraucher, aber mein Freund hat lange Zeit in unserer gemeinsamen Wohnung geraucht. Ich fand das überhaupt nicht gut, weil wir einen Hund haben und natürlich auch, weil ich selber den Rauch nicht einatmen mag. Mein Freund hat nicht auf mich gehört. Schließlich wurde unser Hund krank. Momo ist eine Französische Bulldogge und bekam immer schlechter Luft. Der Tierarzt konnte keine Ursache finden, außer die normalen Bulldoggen-Schwachstellen. Eines Nachts bekam Momo Atemnot und drohte zu ersticken. Er musste vier Tage in der Klinik bleiben und hatte eine Sauerstoffmaske auf. Laut der Ärzte hatte er Bronchialkrämpfe, also im Grunde sowas wie Asthma. Dafür gibt es mehrere Ursachen. Und es kann auch mit Zigarettenrauch zusammenhängen. Momo musste noch einige Zeit Bronchienerweiterer nehmen. Mein Freund hat genauso viel Angst um Momo wie ich und seitdem nur noch draußen geraucht. Von da an hatte unser Hund zum Glück nie wieder Atemprobleme. Ich kann deshalb allen nur raten, nicht drin zu rauchen, wenn sie Tiere haben.

    Lieben Gruß
    Nikki

  3. Huhu wir sind ein eingeschworener Nichtraucherhaushalt. Leider bin ich in einem stark qualmendem Haushalt groß geworden. Ende vom Lid. Meine Nase riecht nur die Hälfte. Ich finde es so schade wie viele Menschen anderen Menschen oder Tieren etwas an tuen, zu ihrem eigenen Vergnügen.
    Finde es super das mit so einem ausführlichen Artikel der ein oder andere nochmal zum nachdenken kommt.
    Danke, spannendes Thema.

    Liebe Grüße

    Eva

    • Danke, Eva.
      Ich bin auch in einem Raucherhaushalt aufgewachsen. Ob es meinen Geruchsinn beeinflusst hat, weiß ich gar nicht. Man hat ja auch keinen Vergleich, wenn man es nicht anders kennt.

      Liebe Grüße
      Manuela

  4. Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Passivrauchen ist eine sehr unterschätzte Gefahr für Haustiere. Das sollte man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen!
    Mit besten Grüßen
    Sebastian

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