Notfallapotheke für den Hund – das gehört hinein

Im besten Fall braucht ihr die Hunde-Notfallapotheke nie. Für den medizinischen Notfall beim Hund solltet ihr dennoch gewappnet sein. Ein Blick in meine Hausapotheke für den Hund.

1. Wichtige Nummern für den Notfall

Wart ihr schon einmal so richtig in Panik, weil ihr dachtet, euer Hund stirbt? Bis ihr in diesem Zustand eine bestimmte Telefonnummer im Handy oder anderswo gefunden habt, dauert es länger als ihr denkt. Deshalb ist es sinnvoll, alle wichtigen Nummern greifbar zu haben: Lieblingstierarzt, alternative Tierärzte, Tierkliniken in der Nähe, tiermedizinische Rufbereitschaften / tierärztlicher Notdienst, beste Freundin, möglicher Fahrer, Babysitter – alle, die man braucht, wenn man sofort los muss, um das Leben seines Hundes zu retten. Schreibt die Nummern groß und deutlich, damit ihr sie noch erkennen könnt, wenn es vor euren Augen verschwimmt.

2. TAPS-Werte im Überblick

  • T-Temperatur
  • A-Atmung
  • P-Puls
  • S-Schleimhäute

Kennt ihr die Normaltemperatur eures Hundes? Seine Atemfrequenz im entspannten Zustand? Seinen Ruhepuls? Wenn nicht, messt alles an eurem gesunden Hund und schreibt die Werte auf. Bei im Notfall ausbrechender Panik könnt ihr euch an sowas meist nicht mehr erinnern.

3. Fieberthermometer

Die Körpertemparatur kann von Hund zu Hund etwas variieren und ist u.a. vom Alter und der Rasse abhängig. Zum Fiebermessen eignet sich ein ganz normales digital Fieberthermometer am besten.

4. Zeckenzange und Pinzetten

Eine Zeckenzange und eine, besser noch zwei verschiedene Pinzetten gehören in jede Hunde-Hausapotheke. Für unterwegs sind diese Zeckenzangen ganz gut. Für Zuhause benötigt ihr neben einer Zeckenzange noch eine stumpfe sowie eine spitze Pinzette, um notfalls Fremdkörper wie Splitter entfernen zu können. Dieses Set beinhaltet gleich alles zusammen. Soll es erst gar nicht zum Einsatz einer Zuckerzange kommen, können Zeckenschutzhalsbänder vorbeugend eingesetzt werden.

5. Betaisodona / Octaniset-Lösung

Ich bin ein großer Freund von Betaisodona-Lösung, auch wenn es inzwischen unter Krankenschwestern als „so 60-er Jahre“ gilt. Heute ist das Octanisept verbreiteter. Ich habe beides. Löcher nach Bissen würde ich trotzdem immernoch mit Betaisodona spülen. Für oberflächliche Wunden bevorzuge ich Octanisept. Für Verbände, bei Pfotenverletzungen beispielsweise, nutze ich Betaisodona-Salbe.

6. Salben-Tüll

Ich liebe mein Oleo-Tüll, das ich vor einigen Jahren dank einer Katzenbissverletzung kennen lernen durfte. Seitdem nie wieder ohne. Es ist mit Vaseline imprägnierter Gittertüll, das direkt auf die Wunde gelegt wird. Es hält die Wunde feucht und verhindert, dass Verbandsmaterial an der Wunde kleben bleibt.

7. Wundauflagen

Auf das Oleo-Tüll lege ich immer noch eine normale Wundauflage, auch Kompresse genannt. Sie müssen nicht steril sein, denn auch eine Wunde ist es selten. Ich solltet die Wundkompresse nur nicht vor der Anwendung irgendwo in den Dreck legen.

8. Verbandswatte

Zu einem guten Verband gehört Verbandswatte. Damit umwickelt bzw. polstert ihr Verbände. Typisches Beispiel ist auch hier wieder der Pfotenverband. Für diesen braucht ihr Watte für die Zwischenzehenräume und zwischen Wundauflage und Haftbandage. Aus diesem Grund ist Verbandswatte auf der Rolle am praktischten.

9. Haftbandagen

Haftbandagen wickelt ihr bei Verbänden über die Verbandswatte. Sie ist leicht dehnbar und haftet an sich selbst. Mit ihr ist das Anlegen eines Verbands nicht nur einfacher als mit Mullbinden und Ähnlichem. Der Verband hält auch viel besser.

10. Fixierpflaster

Fixierplaster – meist bekannt als Leuko- oder Hansaplast – sind zur zusätzlichen Fixierung eines Verbands. Ihr bekommt sie in Apotheken, online und auch bei dm. Sie sind auch so ganz praktisch, wenn Mensch oder Tier eine Wunde hat, die stärker blutet, um eine dickere Wundauflage zu fixieren.

11. Verbandsschere

Eine Verbandsschere hat abgerundete Spitzen und ein Scherenblatt hat seitlich gebogene Becken. Dieses schiebt ihr unter den Verband und könnt diesen gefahrlos aufschneiden. Ihr könnt euch einfach eine aus einem abgelaufenen KFZ-Verbandskasten nehmen. Diese Scheren sind nicht besonders scharf, aber für den hoffentlich seltenen Einsatz sind sie ausreichend.

12. Schere zum Freischneiden

Mit so einer speziellen Schere, deren Klingen beide gebogen sind, lassen sich wunderbar Wunden freischneiden. Das geht notfalls auch mit normalen Scheren, doch bei dieser hier könnt ihr viel akurater arbeiten, weil ihr keine Sorge haben müsst, dass ihr den Hund mit den Spitzen piekt.

Das ist meine Hunde-Hausapotheke für den Notfall. Habt ihr auch sowas?
Was ist bei euch alles drin?

Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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2 Kommentare

  1. Christina Berg

    Ihr habt etwas ganz Wichtiges vergessen, das ich persönlich an Platz Nr. 1 stellen würde,
    weil es meinem Hund schon das Leben gerettet hat.
    Aktivkohle!!!! Keine Ahnung was Hunde manchmal fressen. Aber auch ein Giftköder muss nicht zwingend irgendwo im Wald oder Feld liegen. Nein…er kann auch wie in unserem Fall über das Hoftor geworfen werden. 2-3 Packungen Aktivkohle, je nach Größe des Hundes ist für die Hausapotheke das A und O und kann auf dem Weg zum Tierarzt unter Umständen die lebensrettenden Minuten heraus schlagen.

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