Liebster Award – wir sind dabei

Juhuu juhuuu, ich bin nominiert. Zum ersten Mal bin ich beim „Liebster Award“ dabei.

Vicky und Beagle Timmy vom Blog Der Schnüffelinspektor haben mich für den Liebster Award nominiert. Ich danke euch, denn ich war schon etwas traurig, dass mich nie jemand gefragt hat.

Ich werden deshalb alle Fragen beantworten und im Anschluss weitere Blogger nominieren, denen ich wiederum Fragen stelle. Was genau dahinter steckt, erkläre ich weiter unten. Nun erst einmal meine Antworten.

Wie bist Du zu Deinem Hund gekommen?

Ich habe nun schon ein paar Hunde gehabt und alle kamen – bis auf eine Ausnahme – aus dem Tierheim. Pauli kam ins Tierheim, weil er gemeinsam mit seinen Geschwistern vom Veterinäramt eingezogen wurde. Seine Besitzer hatten ihre Staffordshire-Bullterrier-Hündin während des früheren Zuchtverbots von Listenhunden in Schleswig-Holstein werfen lassen und die Welpen im Internet inseriert.

2008 war keine gute Zeit für Staff & Co. Die Tierheime waren voll mit ihnen und so war es vorauszusehen, dass die drei jungen Hunde länger auf ein Zuhause warten würden. Damit sie bis dahin nicht im Zwinger sitzen müssten, sondern ein Familienleben im Haus kennen lernten, nahmen einige Tierpfleger sie mit nach Hause in Pflege. Ich bekam den letzten von ihnen. Er war der hässlichste von allen und hieß Muck.

Nun hatte ich drei Hunde, davon ein Welpe, und es war schrecklich. Pauli, wie ich ihn dann genannt habe, machte alles kaputt. Und er wollte und wollte nicht stubenrein werden, außer nachts. Dann schlief er im Bett und wäre auch nach 14 Stunden nicht freiwillig unter der warmen Bettdecke hervor gekommen.

Er bestätigte mich in meiner Meinung, dass Welpen nichts für mich sind. „Süß“ und „haben wollen“ sind eben doch zwei ganz unterschiedliche Dinge und ich war mehr der Hundeseniorentyp. Ich sehnte den Tag herbei, an dem er ein Zuhause für immer finden würde. Aber der wollte einfach nicht kommen.

Im ersten Jahr bei uns wurde Pauli unbemerkt zum perfekten Hund. Er vergötterte meine beiden Rentnerrüden, war genauso toll mit anderen Hunden, kuschelte mit den Katzen, hörte super, lief fast ausschließlich ohne Leine, jagte nicht, war zu jedem freundlich und auch das ganze Getier, was ich berufsbedingt mit nach Hause nahm – von Feldhasenbaby bis Vogelküken – wurde sofort in der Familie aufgenommen.

Es hat etwas gedauert bis ich es selber bemerkt habe. Pauli blieb schließlich für immer.

Worauf legst Du am meisten Wert, wenn es um das Zusammenleben mit Hund geht?

Es gibt aber zwei Dinge, die mir wichtig sind und von denen ich denke, dass sie Hunde glücklich machen: Freiheit und Nähe.

Mit Nähe meine ich die Nähe zum Menschen, zu mir als Bezugsperson. Wenn ich zu Hause arbeite, liegen die Hunde hier nur rum oder spielen miteinander, sodass einige sicher denken, dass ihnen meine Anwesenheit egal wäre. Ich bin mir aber sicher, dass es einen großen Unterschied zum Alleinbleiben gibt. Ich persönlich würde keinen Hund halten, wenn ich 10 Stunden täglich berufsbedingt außer Haus wäre und er alleine bleiben müsste.

Für die Freiheit gibt es von mir ein paar Regeln,  an die sich alle zu halten haben. Das sind zum Beispiel Sachen wie „niemanden belästigen“, „nicht jagen“, „keinen Ärger mit Artgenossen anzetteln“ und „kommen, wenn ich rufe“. Innerhalb dieser Grenzen versuche ich, Hunden die größtmögliche Freiheit zu gewähren. Das heißt für mich, wenn möglich, Leine ab und Hunde Hunde sein lassen.

Welche Momente genießt Du am meisten mit Deinem Hund?

Einsame Spaziergänge. Ich gehe zwar gerne mal mit anderen zusammen spazieren, brauche es aber nicht für mein Glück. Wo man mich ganz sicher nie trifft: Hundewiesen, Hundewälder und Hundetreffs.

Was könntest Du trotz aller Liebe zu Deinem Hund nicht für ihn tun?

Hmmm, meine Kinder abgeben?! 😉

Wenn Du eine Sache an deinem Hund ändern könntest, was wäre das?

Das Wälzen in Kacke jeglichen Ursprungs hat mich ehrlich gesagt schon etwas gestört. Aber im Nachhinein würde ich nur eines ändern. Ich würde sein Leben ein Stückchen weit zurück drehen und dafür sorgen, dass der Krebs um ihn einen Bogen macht.

Was war Dein größter Fehler in Sachen Hundeerziehung?

Dass ich mal eine Hundeschule besucht habe. Dabei war diese noch nicht einmal schlecht, im Gegenteil.

Ich bin gegen Welpen- und Junghundespielgruppen, weil ich der Meinung bin, dass 90% dieser Gruppen die Hunde versauen. Wir haben sowas auch nie mitgemacht. Da ich aber vorher eigentlich nur ältere Hunde hatte, war ich bei meinem ersten Junghund doch etwas unsicher. Und mit einem Listenhund wuchs der Druck noch ein Stück mehr.

Ich meldete mich bei einem Grundkurs an. Ganze dreimal war ich dort, beim vierten Mal hatte ich keine Zeit, das fünfte Mal hatte ich dann völlig vergessen und schließlich sind wir ganz zu Hause geblieben. In der Gruppe waren einige große Junghunde, die schon vorher gemeinsam die Junghundegruppe besucht haben. Wir haben in einem Wald trainiert und standen irgendwann auf einer eingezäunten Wiese. Nach irgendeinem mir unbekannten Geheimzeichen klickten plötzlich alle die Leinen ab und die Hunde rasten auf Pauli zu. Es war nicht sehr dramatisch, aber Pauli hat sich doch so erschreckt, dass er von da an bei Begegnungen mit großen und respektlosen Jungrüden etwas angespannter und weniger tolerant war. Das hat mich im Nachhinein sehr geärgert, denn vorher gab es keinen einzigen Hund in Paulis Leben, den er nicht mochte.

Glaubt Du, dass Du etwas von Deinem Hund lernen kannst, und wenn, was?

Ich würde andere Menschen gern so gut einschätzen können, wie Pauli es konnte. Sein Gespür war schon etwas beängstigend. Dass mein Gute-Laune-Hund, der alle Menschen liebte, plötzlich jemanden nicht mochte, war für mich zunächst völlig unverständlich und so gar nicht nachvollziehbar. Er tat ihnen nichts, nahm sogar Leckerchen an, ließ sie aber nie aus den Augen und brummelte in ihrem Beisein leise vor sich hin. Im Nachhinein musste ich aber erkennen, dass er immer Recht hatte.

Welche Themen rund um Hunde interessieren Dich am meisten?

Ganz klar der Tierschutz. Für mich ist der Tierschutz nicht nur das interessanteste, sondern auch das wichtigste Thema. Neben ihm ist alles andere ein Luxusproblem, auch wenn alles seine Berechtigung hat und ich natürlich auch über anderes schreibe. Das Gezanke um die richtige Fütterung, das Beibringen von Tricks und das neueste Hundekeksrezept werden so unbedeutend, wenn man bedenkt, welchem Leid die Tiere weltweit ausgesetzt sind, wie Tiere gequält, missbraucht, abgeschlachtet werden und sogar hierzulande dahinvegetieren und in Tierheimen sterben müssen.

Was glaubst Du, hält Dein Hund davon, dass Du öffentlich über Euer Leben plauderst?

Ich denke, er würde es in Ordnung finden. Aber da, wo er jetzt ist, hat er besseres zu tun als sich darüber Gedanken zu machen. Ich habe einiges in der Vergangenheit geschrieben, was leider einen traurigen Grund hat, den ihr hier nachlesen könnt.

Was wünscht du dir für deinen Blog?

Etwas mehr Zeit zum Bloggen würde ich mir wünschen, denn es gibt einige Themen, über die ich gern schreiben würde, die aber voraussichtlich sehr viel Zeit in Anspruch nehmen werden. Ansonsten wünsche mir weiterhin steigende Besucherzahlen und hoffe, dass der eine oder andere Artikel Menschen zum Nachdenken, vielleicht auch zum Umdenken bringt. Aber vielleicht habt ihr Leser auch ein paar Wünsche für den Blog? Dann gerne her damit.

So funktioniert der Liebster Award

Der Liebster Award wurde ursprünglich erfunden, um noch eher unbekannte Blogger bekannter zu machen. Inzwischen hat er etwas vom Kettenbrief, aber ihr erfahrt durch ihn doch immer etwas Neues über den nominierten Blogger.

Wer nominiert wird, schreibt einen Blogartikel. In diesem erwähnt er den Blogger, von dem er nominiert wurde, beantwortet die Fragen und nominiert weitere Blogger und stellt denen wiederum Fragen. Normalerweise würde man die neuen Fragen gleich dazu schreiben. Ich mache es dieses Mal etwas anders und schicke jedem unterschiedliche Fragen.

Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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