Hydrolisiertes Hundefutter – das steckt dahinter

Besteht bei einem Hund der Verdacht einer Futtermittelallergie, wird von vielen Tierärzten hydrolisiertes Hundefutter empfohlen. Was das ist und ob es wirklich hilft, erfahrt ihr hier.

hydrolisiertes Hundefutter

Hunde mit Futtermittelallergien sind in der Regel auf die enthaltenen Proteine allergisch. Deshalb verzichtet man bei vielen Futtermitteln auf bestimmte Proteine und nennt diese hypoallergen. Auch Single-Protein-Futter richtet sich an allergische Hunde. Hier ist nur eine Proteinquelle enthalten. Oft heißt das aber, dass nur eine Fleischsorte enthalten ist, aber noch weitere pflanzliche Eiweißquellen.

Hydrolisiertes Hundefutter hat einen anderen Ansatz. Hier wird die Struktur der enthaltenen Proteine verändert. Mit Hilfe von Enzymen wird das Protein aufgespalten und die Moleküle so stark zerkleinert, dass der Hundeorganismus diese im besten Fall nicht mehr als Protein erkennt.

Es gibt bisher noch nicht allzu viele Sorten hydrolisiertes Hundefutter. Die meisten von ihnen stammen von größeren Futtermittelherstellern, die sowieso schon im Bereich der Diätfuttermittel präsent sind.

Das Gewicht des Moleküls wird in kDa (Kilo-Dalton) gemessen. Je kleiner dieser Wert, umso besser. Allerdings verliert das Hundefutter an Geschmack. Schlimmer noch: Es wird – je kleiner die Molekülstückchen – immer bitterer. Deshalb enthält hydrolisiertes Hundefutter oft leider auch Geschmacksverstärker. Oder es enthält keine und die Akzeptanz bei den Hunden ist entsprechend schlechter.

Hilft hydrolisiertes Hundefutter bei Futtermittelallergien? Es kann tatsächlich helfen. Viele Hunde scheinen mit dieser Art Futter gut zurecht zu kommen. Aber natürlich nicht alle. Es gibt Hunde, die dennoch allergisch auf die enthaltene Proteinquelle reagieren. Dazu kommt, dass es ein bisschen Schummelei ist, weil das allergieauslösende Futtermittelbestandteile noch immer enthalten sind.

Stellt euch vor, ihr seid gegen Haselnüsse allergisch. Nun gibt es aber hydrolisierte Haselnüsse, die ihr essen könntet. Vielleicht bekommt ihr keine Erstickungsanfälle und auch keinen Hautausschlag mehr. Ab und zu naschen – ok. Aber würdet ihr sie trotzdem jeden Tag als Hauptnahrung essen, wenn ihr doch wisst, dass euer Körper sie in ihrer ursprünglichen Form eigentlich gar nicht verträgt?

Für Halter mit Hunden, die nicht nur gegen ein Futtermittel, sondern mehrere allergisch sind, kann es ein Versuch wert sein. Natürlich ist es der beste Weg, eine Ausschlussdiät zu machen und die allergieauslösende Proteinquelle dann einfach langfristig wegzulassen. Es gibt aber durchaus Hunde, die scheinbar gegen so ziemlich alles allergisch sind. Bei ihnen würde nicht mehr viel übrig bleiben, wenn man die Allergene weglässt und eine bedarfsgerechte Fütterung ist kaum möglich.

Wichtig ist, dass ihr beim Kauf auf den kDa-Wert achtet und darauf, was noch alles enthalten ist.

Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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Ein Kommentar

  1. Hallo, ein sehr schöner Artikel mit guten Infos.
    Ich befürworte auch eher die Ausschlussdiät. Aber ich glaube viele schaffen es nicht, weil es eben so ein langer Prozess ist und viel ausprobiert werden muss. Da ist das Futter vielleicht eine gute Alternative.
    Beste Grüße
    Laura

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