Angsthund beschäftigen – 5 Möglichkeiten

Angsthunde sind immer auf der Hut, Neuem gegenüber zunächst misstrauisch und stehen unter Dauerstress. Wer seinen Angsthund beschäftigen möchte, darf ihm nicht zu viel zumuten.

Angsthund beschaeftigen

Leckerlisuche

Schnüffeln und fressen sind bei Hunden wohl die natürlichsten Verhaltensweisen. Deshalb eignet sich das Suchen von Leckerlis besonders gut, um einen Angsthund zu beschäftigen. Viele der ängstlichen und traumatisierten Hunde sind aber noch nicht so weit, dass sie sich trauen würden, herumzulaufen und nach Futter zu suchen. Für sie müsst ihr eure Leckerlisuche etwas anpassen. Nehmt Futter, das klein und weich ist. Ich mag dafür sehr gern das Softfutter von Wildborn, weil es auch sehr intensiv riecht. Vielleicht sucht euer Hund gleich los, wenn er das Futter riecht. Manchmal müsst ihr aber ganz leicht anfangen und ein Stückchen ins Hundekörbchen legen. Vielleicht sogar über Nacht, weil euer Hund sich erst dann sicher genug zum Fressen fühlt. Dann steigert ihr es, legt es auf den Fußboden in Hundenähe, danach immer weiter weg und so erhöht ihr nach und nach ganz behutsam den Schwierigkeitsgrad, bis es ein richtiges Suchspiel ist.

Karton

Die Hundebeschäftigung mit Kartons ist eine weitere tolle Möglichkeit und im Grunde eine Steigerung zur Leckerlisuche. Auch hier ist die Angst vieler Hunde anfangs oft so groß, dass sie sich niemals trauen würden, einen Karton zu öffnen oder darin rumzuwühlen. Wählt deshalb zunächst einen flachen, offenen Karton und legt dort hinein etwas Futter, vielleicht wieder erstmal über Nacht. Wenn euer Angsthund das schafft, könntet ihr zusätzlich etwas zerknülltes Zeitungspapier in den Karton legen, das er zur Seite schieben muss, um an das Futter zu gelangen. Die Menge könnt ihr steigern, irgendwann das Futter in das Zeitungspapier einwickeln und den Karton sogar verschließen.

Gesicherter Freilauf

Wer einen Hund adoptiert, der gar nichts, wenig oder schlimmes erlebt hat, kennt das Problem, dass allein die Gewöhnung an Geschirr und Leine eine Herausforderung ist. Bis zum gemeinsamen Spazierengehen ist es oft ein langer Weg. An das Ableinen draußen ist gar nicht zu denken. Stattdessen müssen diese Hunde für lange Zeit, manchmal auch dauerhaft an der Leine bleiben. Doch gerade wenn es Hunde mit Angst vor Menschen sind, sind sie an der Leine selten so unbeschwert wie freilaufend, auch wenn sie euch kennen und schon Vertrauen aufgebaut haben. Wenn ihr die Möglichkeit habt, euren Hund gut gesichert mal irgendwo frei laufen zu lassen, zum Beispiel in einem eingezäunten Garten, nutzt sie. Am besten lasst ihr die Leine aber zunächst am Hund, sodass er sie hinterher schleift. Auch wenn euer Hund sich zu Hause anleinen lässt, ist es nicht selten woanders noch ein Problem.

Spiel mit Artgenossen

Ich weiß, dass es Hunde gibt – auch aus dem Tierschutz, aus dem Ausland, von der Straße -, die Artgenossen nicht mögen oder durch das Verwahren in Zwingern mit wahllos zusammengewürfelten Hundegruppen und Beißereien ganz traumatische Erlebnisse hatten. Aber der größere Teil der Angsthunde ist so ängstlich, weil die Erfahrung mit Menschen fehlt oder diese nicht so gut war. Für solche Hunde ist der Kontakt zu netten Artgenossen ein schönes Erlebnis und oft auch ganz wichtig für ihr Wohlbefinden. Mit ihnen können sie sicher, ausgelassen und angstfrei kommunizieren. Und wenn der Spielkumpel gut sozialisiert und frei von großen Ängsten ist, kann man sich als Angsthund viel abgucken.

Mantrailing

Das Mantrailing kann nicht nur professionell oder als Sport betrieben werden. Es hat durchaus auch therapeutische Zwecke. Allerdings eignet es sich erst dann für einen Angsthund, wenn dieser schon etwas sicherer ist und das Spazierengehen kein Problem mehr für ihn ist. Beim Mantrailing sucht der Hund an der langen Leine den Geruch eines Menschen und sobald er diesen gefunden hat, wird er belohnt. Diese Beschäftigung mit dem Hundehalter fördert das Vertrauen und die Erfolge mit dem positiven Kontakt zu Menschen reduzieren mit der Zeit die Angst vor Fremden. Achtet darauf, dass ihr das Mantrailing nur mit Trainern ausprobiert, die erfahren im Umgang mit ängstlichen Hunden sind.

Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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3 Kommentare

  1. Evelyn Birgit Pentner

    Hallo, wir haben 2 Welpen adoptiert ein Dobermann Mischling war ca 6 Wochen alt noch blauäugig mittlerweile 4 Monate alt und ein Schäferhund Mix war 8 Wochen nun 5 Monate alt beide zusammen auf der Straße gefunden….hatten beide von Anfang an zusammen!
    Gehen alle miteinander und auch getrennt Gassi.
    Der Dobermann Mix ist /war ein Angst Hund …mittlerweile aber ist alles mőglich sogar mit und ohne Leine nur…
    Kämmen und waschen lässt Sie sich nicht…
    Taucht zwar den Kopf in eine große Schüssel doch sobald man Ihn anlangen muss um Schmutz zu entfernen mit Waschlappen ect ist die Panik groß.
    Leider.
    Nach dem Spaziergang kann man beide kaum beruhigen da Sie heftig im Garten weiterspielen..
    Sie werden immer größer nun um die 20 kg..und irgendwie haben wir das Gefühl Sie diesbezüglich nicht stoppen zu können….Denken Sie dies wird sich ändern?
    Außerdem fressen Sie beide draußen immer wieder Zigaretten Stummeln..es geht zu schnell um alle aus dem Maul zu bekommen..Aus ,Pfui ab u d zu klappt es ..natürlich mit Lob und Leckereien..doch bei Kot und Kippen gibt’s kein halten..auch draufherum trampeln auf den „Gegenstand „Einschlagen “ bringt nur bedingt etwas..Oftmals denken wir es wsr ein riesen Fehler beide zu adoptieren..mit einem geht es total einfach…!
    Doch sobald Sie zusammen sind ,sind Sie wie ein freches Team. Wir leben hier in Portugal also Sie haben genügend Platz in jeglicher Richtung..und wir gehen 2/3mal jeweils eine Stunde mit Ihnen raus (wenn kürzer sind Sie nicht ausgelastet)und Sie haben einen sehr großen immer zugänglichen Garten….Sie sind sehr gelehrig gingen nach 2 Wochen schon ohne Leine in der gesamten Umgebung…machen Sitz,Platz, Pfote,Bei Fuss…
    seit mehreren Wochen……erwarte ich zuviel und Die sind einfach noch zu jung um nicht so zu überdrehen immer nur morgens und Abends nach dem Gassi gehen..Mittags nicht.

    • Du musst da dran bleiben und es immer weiter probieren. Mit aktuell 4 bzw. 5 Monaten Alter sind die beiden noch sehr jung und es wird noch einige Monate dauern, bis sich das ganze legt (meistens wenn die 10 bis 15 Monate alt sind). Wenn es Eure ersten Hunde sind, dann wäre es sicher besser gewesen mit einem Hund anzufangen. Du kannst die beiden vermutlich getrennt besser trainieren und einen eher auf Deinen Partner und einen auf Dich fixieren. Das wird eine größere Teamwork Aufgabe.

  2. Bärbel Schröder

    Ich bin die Bärbel und habe eine Biewer Yorki Hündin. Sie ist 2 1/2 Jahre alt und ich habe eine wenig Probleme mit ihr. Sie spielt nicht mehr seit dem sie läufig war. Sie spielt auch nicht mit anderen Hunden.

    Was kann dass sein warum dass so ist?

    lg bärbel

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