Laa Laa Laa – Die intermediäre Brücke für den Hund

Laa-Laa-Laa…
Hundehalter sind schon etwas bekloppt.
Diejenigen, die die intermediäre Brücke einsetzen, ganz besonders.
Aber es funktioniert.

Sinn der intermediären Brücke

 

Auch im Leben eines Hundes entstehen verschiedentliche Situationen, wo er „einfach durch muss“. Hierzu gehören beispielsweise die tierärztlichen Untersuchungen, eine Behandlung mit Medikamenten oder auch bestimmte Pflegemaßnahmen wie die Entfernung von Zecken. Also alles Situationen, die nicht vermeidbar sind.

Hunde möchten unangenehme Situationen natürlich vermeiden – ein völlig natürliches Verhalten. Ist ein Ausweichen nicht möglich, reagieren die meisten mit Abwehrbewegungen, später möglicherweise auch mit Knurren und Schnappen. Auch das ist ein ganz normales Verhalten.

Mittels eines Trainings mit dem Markersignal (Lob, Clicker) und der entsprechenden Belohnung kann dem Hund beigebracht werden, diese unvermeidlichen Situationen zu ertragen. Bis das Markersignal und die Belohnung gegeben wird, gibt es für Hundehalter noch ein wertvolles Hilfsmittel: die intermediäre Brücke.

Bei der intermediären Brücke handelt es sich um ein Signal, welches dem Hund mitteilt, er möge noch ein wenig länger durchhalten:

„Du verhälst dich richtig. Halte es aus. Es ist gleich vorbei. Und dann gibt es eine Belohnung. Versprochen!“

Dann folgt das Lob bzw. der Click und auch die Belohnung. Beim menschlichen Kind kann dies mit dem beliebten Spiel Topfschlagen verglichen werden. Um die Motivation, auf den richtigen Weg zu sein, sagen wir „warm“. Ähnlich ist es beim Hund.

Dem Hund das Signal beibringen

 

Die intermediäre Brücke ist ein Signal, welches komplett durchgängig gegeben wird. Um was für ein Wort oder einzelne Silben es sich dabei handelt, ist nebensächlich. Viele verwenden „Laa Laa Laa“.

Damit der Hund die Bedeutung der intermediären Brücke erfassen kann, wird zunächst mit einfachen Dingen begonnen, die der Hund bereits sehr gut beherrscht.

Kann der Hund also schon sitzen, dann wird das Kommando Sitz gegeben. Gleich im Anschluss erfolgt die intermediäre Brücke (Laa-Laa-Laa). Zunächst nur einige Sekunden, solange der Hund sitzen bleibt. Noch bevor er von sich aus aufsteht, kommt das Lob und die Belohnung, sowie ein Auflösekommando.

Nach einigen Wiederholungen versteht der Hund, dass die intermediäre Brücke die Bedeutung hat, dass das Markersignal und die darauf folgende Belohnung noch ein wenig dauern, aber das Durchhalten durchaus lohnenswert ist.

Nun kann man es auf andere Situationen ausweiten und es zum Beispiel bei der Fellpflege einsetzen. Oder um zu verhindern, dass der Hund sofort aus dem Auto springt.

Wenn die einfachen Dinge klappen, könnt ihr es in Situationen anwenden, die für Euren Hund schon leicht unangenehm sind.

Die intermediäre Brücke ist für alle Situationen geeignet, die für den Hund unangenehm sind und die er dennoch aushalten soll. Körperpflege, Tierarztbehandlungen oder Sichtkontakt mit seinem Erzfeind. Auch bei Angstverhalten kann sie unterstützend angewendet werden. Hier ist aber besonders wichtig, den Hund nicht einfach dieser Angst auszusetzen. Desensibilisierungstraining beginnt dort, wo der Hund noch keine Angst zeigt und nähert sich sehr langsam und Schritt für Schritt dem Angstmachenden.

Jedes Lebewesen fühlt sich wesentlich sicherer und wohler, wenn es weiß, was in Kürze auf ihn zukommt. Daher stellt die intermediäre Brücke ein sehr hilfreiches Mittel dar, dem Hund diese Sicherheit zu geben.

Ich bin Manuela, anfang 40 und blogge rund um Hund und Tierschutz. Beruflich bin ich als Tierpflegerin unterwegs. Meine beiden Hunde Muffin und Zora begleiten mich im Alltag.

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